Mobilfunk: 5G gewinnt an Boden, bald auch bei günstigen Tarifen Standard

Eine Gruppe von Menschen hält ihre Smartphones in einem Kreis zusammen.
Virtueller Mobilfunker Ventocom präsentiert Report zum Mobilfunkverhalten in Österreich. Datenverbrauch steigt rasant.

Zusammenfassung

  • Günstige 5G-Tarife sind bereits ab 10 Euro verfügbar, und der Umstieg auf 5G wird sich in den nächsten Jahren weiter beschleunigen.
  • Der Datenverbrauch steigt rasant, vor allem durch Cloud-Nutzung und Videostreaming, und verdreifacht sich alle fünf Jahre.
  • Das Smartphone ist für die meisten Österreicher unverzichtbar und wird zunehmend für Nachrichten, Musik und alltägliche Aufgaben genutzt.

Erste Mobilfunkanbieter haben bereits begonnen, auch ihre günstigen Tarife auf 5G umzustellen. Tarife mit der jüngsten Mobilfunkgeneration sind etwa im Wertkarten-Bereich bereits ab knapp 10 Euro zu haben. Der Trend dürfte sich fortsetzen.

Der wahrgenommene Unterschied zwischen 5G und der Vorgängergeneration LTE am Smartphone sei zwar gering, sagte Ventocom-Chef Michael Krammer am Montag bei einem Pressegespräch: "In zwei, drei Jahren werden es aber alle haben."

Das liege auch daran, dass vor allem große Betreiber ihre Frequenzen zunehmend für die jüngste Mobilfunkgeneration nutzen, so der Ventocom-Chef. Die Kapazität von 5G sei deutlich höher als bei LTE.  

Auch Ventocom, das u. a. für die Hofer-Mobilfunkmarke HoT verantwortlich zeichnet, wird demnächst höhervolumige Tarife ohne Preiserhöhungen standardmäßig auf die jüngste Mobilfunkgeneration umstellen. Bis das auch bei dem Flächentarif HoT Fix der Fall sein wird, werde es aber noch zwei, drei Jahre dauern, sagte Krammer. Derzeit würden sich 20 bis 30 Prozent der Neukunden bei HoT für einen 5G-Tarif entscheiden. 

Insgesamt nutzten laut der Regulierungsbehörde RTR im vergangenen Jahr 3,3 Mio. der 13,8 Mio. SIM-Karten in Österreich 5G. Der Marktanteil der virtuellen Anbieter, die vor allem mit günstigen Tarifen punkten, lag bei der neuen Mobilfunkgeneration deutlich unter 5 Prozent

Ein Mann mit grauem Haar und Anzug blickt in die Kamera.

Ventocom-Chef Michael Krammer.

Datenverbrauch steigt rasant

Der Datenverbrauch ist in den vergangenen Jahren auch bei HoT, das das Netz von Magenta nutzt, kräftig gestiegen. Er verdreifache sich alle fünf Jahre, sagte Claus Krammer, der bei Ventocom für das Kundenserverice zuständig ist. 

Das habe damit zu tun, das Bilder, Musik und Videos zunehmend aus der Cloud abgerufen werden und auch in Online-Netzwerken großteils Videos und Livestreams genutzt werden. Der Datenverbrauch bei einer Stunde Tiktok belaufe sich auf zwischen 700 MB und 2 GB, rechnete Krammer vor. 

Nutzungsverhalten ändert sich 

Ventocom präsentierte am Montag einen Report zum Mobilfunkverhalten in Österreich und der lässt keinen Zweifel daran, dass das Handy aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Deutlich mehr Leute würden laut der von den Marktforschern von Marketagent durchgeführten Erhebung, für die 1.020 Leute online befragt wurden, für eine Woche eher auf Alkohol (78 Prozent), Shopping (68 Prozent), Sex (54 Prozent) oder Süßigkeiten (48,5 Prozent) verzichten als auf das Smartphone (12 Prozent). 

Beim Nachrichtenkonsum liegt das Handy mit knapp 50 Prozent laut der Erhebung ebenso deutlich vor anderen Nutzungsarten wie bei Überweisungen (54 Prozent). Beim Musikhören hält sich die Mobilfunknutzung zwar noch mit dem Radio die Waage (jeweils etwas mehr als 37 Prozent). Playlists seien vor allem bei Jüngeren  auch im Auto drauf und dran, das Radio abzulösen, sagte Ventocom-Chef Krammer. 

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