Trotz Covid-Hilfen: Millionenpleite eines Reisebüros für Flusskreuzfahrten

Trotz Covid-Hilfen: Millionenpleite eines Reisebüros für Flusskreuzfahrten
Das Unternehmen kassierte 5,45 Millionen Euro an Covid-Hilfen.

"Der Weg ist das Ziel - auf keine Art des Reisens lässt sich dieser Slogan besser anwenden als auf unsere Flusskreuzfahrten. Wir sind stolz darauf, mit regina river cruises als größter Flusskreuzfahrtenveranstalter Österreichs, im Jahr 2019 mit rund 15.000 Gästen, die schönsten Flusskilometer Europas gemeinsam erlebt zu haben", heißt es auf der Firmen-Homepage.

Die Rede ist von der KLUG Touristik GmbH. Sie hat am Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Das bestätigt der Österreichischen Verband Creditreform dem Kurier.

Das Unternehmen wurde 2001 gegründet und betreibt ein Reisbüro spezialisiert auf Flusskreuzschifffahrten.

"Die Insolvenzursachen liegen in den wirtschaftlichen Folgen der Covid19-Pandemie und der damit zwischenzeitig fehlenden Insolvenzversicherung. Die Reisebürobranche war durch die Pandemie überdurchschnittlich betroffen. Zudem konnten aufgrund von Niedrigwassser bei mehreren Flüssen im Sommer 2022 zahlreiche Flusskreuzfahrten nicht durchgeführt werden", so Creditreform.

"Als problematisch in der Branche der Reiseveranstalter hat sich im Zuge der COVID - 19 Pandemie erwiesen, dass auf Grund der unsicheren Lage und schwierigen Zukunftsprognose keine Versicherungsanstalt die in der Gewerbeordnung vorgesehene Insolvenzversicherung abschließen wollte. Nunmehr ist die befristete Versicherung der Antragstellerin ausgelaufen und konnte in Folge der fehlenden Sicherheiten keine Einigung mit einer neuen Versicherungsanstalt gefunden werden", so der AKV.

Interessant ist, dass das Touristikunternehmen laut Transparenzportal für die Jahre 2020 bis 2022 ingesamt 5,457.759,44 Euro an Covid-Wirtschaftshilfen kassiert hat.
 

Keine Fortführung

Es sind rund 260 Gläubiger bzw. 1.100 private Kunden betroffen. Das Unternehmen beschäftigt 31 Mitarbeiter. Die Gesamtverbindlichkeiten betragen rund 4,5 Millionen Euro.  "Das Unternehmen kann trotz der guten Auftragslage, jedoch aufgrund der fehlenden Insolvenzversicherung nicht fortgeführt werden", so Creditreform. Indes wäre eine Unternehmensfortführung nur bei Einstieg eines Investors möglich, so der AKV

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