Millionenpleite eines Online-Sportartikelhändlers

Männer beim Fußballschauen.
„Es wird ein weiterer geordneter Abverkauf unter Aufsicht eines Insolvenzverwalters angestrebt“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870.

„Als Ursachen der eingetretenen Insolvenz liegen in der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage des Sportartikel-Sektors. Die im Zuge der Corona-Pandemie gut gefüllten Lager können aufgrund der stark rückläufigen Nachfrage der Konsumenten nicht abverkauft werden“, so Petra Wögenrbauer vom KSV1870.

Die Sportgigant Lindpointner GmbH hat am Landesgericht Linz den Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt.  Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 dem KURIER.

„Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 gegründet und ist im Sportartikelhandel tätig, wobei kein Verkaufslokal betrieben wird, sondern der Umsatz ausschließlich über Internethandel erzielt wird“, heißt w es weiter. Es sind 65 Gläubiger und zwei Mitarbeiter betroffen. 

Schulden und Vermögen

Die Passiva betragen 2,08 Millionen Euro. Die Aktiva werden mit 1,6 Millionen Euro beziffert. Laut AKV wird das Anlagevermögen mit 237.000 Euro, das Warenlager mit 522.000 Euro und das Bankguthaben mit 850.000 Euro beziffert.

Der Hintergrund

„Es wurde laut Angaben im gegenständlichen Insolvenzantrag vorerst eine außergerichtliche Lösung mit geordnetem Lagerabverkauf angestrebt. Es waren keine positiven Perspektiven erkennbar, die für 2025 eine Steigerung der Umsätze und Erträge auf das Niveau der Vorjahre erwarten lassen. Mit Fälligstellung der Kreditverbindlichkeiten ist Zahlungsunfähigkeit und Insolvenzreife eingetreten“, heißt es weiter.

„Es wird ein weiterer geordneter Abverkauf unter Aufsicht eines Insolvenzverwalters angestrebt“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870.

Weitere Pleiten in der Branche

„In Oberösterreich mussten nach dem im Jahr 2023 erfolgreich abgeschlossenen Sanierungsverfahren der Zentrasport Österreich eGen, 4694 Ohlsdorf bereits eine Reihe weiterer Sporthändler aus diesen genannten Gründen Insolvenz anmelden“, heißt es weiter. „Im oberösterreichischen Sportartikelbereich waren in der Folge beispielsweise die Trauner Sport GmbH & Co KG, die Texspo Textil- und Sportartikelgroßhandels GmbH sowie die BMM Sports GmbH vom Nachfragerückgang im Sportartikelbereich betroffen.“

Im November 2023 haben laut KSV1870 die Gläubiger der Zentrasport Österreich eGen im Rahmen eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung einen Sanierungsplan mit einer 53 prozentigen Quote angenommen. Es handelte sich um das Insolvenzverfahren mit den höchsten Verbindlichkeiten das Jahres 2023 in Oberösterreich.

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