Millionenpleite eines bekannten Nobel-Restaurants
„Im Herzen der bezaubernden Grazer Altstadt begrüßt Sie der Glockenspielkeller – ein Ort, an dem Tradition auf innovative Kulinarik trifft. Tauchen Sie ein in eine Welt voller Geschmack, Gastfreundschaft und historischer Atmosphäre, die wir für Sie mit frischen Ideen neu interpretiert haben“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Unser Slogan “Tradition neu entdecken und genießen” ist mehr als ein Versprechen: Wir vereinen die Essenz der steirischen Küche mit modernen Akzenten und schaffen so ein kulinarisches Erlebnis, das Sie begeistern wird. Ob herzhaft-traditionelle Gerichte oder kreative Neuinterpretationen – bei uns wird jeder Bissen zum Genuss.“
Gleich vorweg: Das Drei-Gänge-Menü kostet 59 Euro + 16.50 Euro für die Weinbeleitung, das Vier-Gänge-Menü kostet 69 Euro und die Weinbegleitung 22 Euro.
Die Rede ist von der MS3 Gastro GmbH mit Sitz am Mehlplatz 3 in Graz. Sie betreibt das Nobel-Restaurant „glockenspielkeller“. Das Unternehmen hat laut KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am LGZ Graz beantragt. 10 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
Schulden und Vermögen
Die Passiva werden mit 1,226 Millionen Euro beziffert, die Aktiva mit 771.700 Euro.
Die Insolvenzursachen
„Mehrere wirtschaftliche und strukturelle Herausforderungen, welche den fortlaufenden Betrieb des schuldnerischen Unternehmens erheblich beeinträchtigt haben, haben zur aktuellen finanziellen Situation geführt. Zum einen führte ein langfristiger Personalmangel zu Einschränkungen im täglichen Betriebsablauf und damit verbunden Umsatzrückgängen, die sich vor allem im Sommer zeigten. Der ausgezeichnete Standort für den Gastgarten konnte nicht optimal genutzt werden“, teilt der KSV1870 mit.
Und weiters heißt es: „Darüber hinaus belasteten hohe Ankaufs- und Umbaukosten die finanzielle Situation maßgeblich. Die für die Übernahme und Anpassung des Standortes erforderlichen Investitionen überstiegen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig. Diese kumulierten Faktoren führten letztlich dazu, dass eine wirtschaftlich stabile Fortführung des Betriebes nicht mehr möglich war. Versuche der Geschäftsführung durch verschiedene Maßnahmen das angelaufene negative Ergebnis zu kompensieren, sind gescheitert und konnten letztlich Gespräche mit möglichen Investoren und den finanzierenden Stellen nicht positiv finalisiert werden.“
Die Zukunft
Die Insolvenzgläubiger sollen eine Quote in Höhe von 20 Prozent erhalten.
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