Millionenpleite eines bekannten Hotelbesitzers

Millionenpleite eines bekannten Hotelbesitzers
Die Schulden werden mit 13,59 Millionen Euro beziffert, die Republik Österreich hat ursprünglich Konkursantrag gestellt.

Rund 13,59 Millionen Euro Schulden hat die Lint Real GmbH & Co KG der Gastronomie-Brüder Mehmetoglu, besser bekannt als Betreiber der Levante Restaurants, angehäuft. Jetzt musste die Reißleine gezogen werden. Über das Vermögen der die Lint Real GmbH & Co KG wurde heute am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das bestätigt der Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. Dem Eigenantrag war ein Konkursantrag der Republik Österreich wegen 222.970,88 Euro Abgabenschulden vorausgegangen. Den Gläubigern sollen zumindest 20 Prozent Quote geboten werden.

Das Unternehmen verwaltet die Liegenschaft Auerspergstraße 9, sprich das Gebäude „Hotel Levante Parliament“. Das Hotel mit einem Buchwert in Höhe von 6,39 Millionen Euro, ist an die „The Levante Hotels & Residences GmbH“ vermietet. Kommanditisten mit einer Einlage von je 500 Euro sind Fuat Mehmetoglu, Süleymann Mehmetoglu, Nihat Mehmetoglu und Siyar Mehmetoglu. Sie sind auch Gesellschafter der Lint Real GmbH. Die Liegenschaft, die mit Pfandrechten der Hausbank zugepflastert ist, soll nun verkauft werden.

Hotel verpfändet

Die Hausbank hat ältere Pfandrechte in Höhe von 3,51 Millionen Euro und 1,29 Millionen Euro eingetragen sowie jüngere Pfandrechte in Höhe von 2,4 Millionen Euro und 600.000 Euro. Dazu kommt noch ein Pfandrecht eienr türkischen Bank in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro.

Geschäftsführer der The Levante Hotels & Residences GmbH ist Fuat Mehmetoglu; 99 Prozent an der Besitzgesellschaft The L. H & R GmbH hält der Anwalt Franz Guggenberger von der Kanzlei Hasch & Partner und ein Prozent Fuat Mehmetoglu. Dazu muss man auch wissen, dass Rechtstreitigkeiten unter den Gesellschaften der "Levante Gruppe" bestehen. Mehr dazu siehe unten.

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Die Schulden

Die Verbindlichkeiten sollen auf die Geschäftstätigkeit in der Vergangenheit zurückzuführen sein. Alleine in den Jahren 2016 und 2017 wurden 480.000 Euro Verlust verbucht, eine Liegenschaft in der Laudongasse musste bereits verkauft werden. Die Schulden werden mit rund 13,59 Millionen Euro, davon entfallen 6,417 Millionen Euro auf die Hausbank und zwei Millionen Euro auf eine türkische Bank, 2,5 Millionen Euro auf die "Levantiner Resturants", 1,7 Millionen Euro auf eine Helin Limited mit Sitz in Diyarbakir,Türkei, 434.500 Euro auf die Lieferanten und 222.900 Euro auf die Finanz; weitere 190.200 Euro auf die "The Levante Hotels & Restaurants GmbH, 80.000 Euro auf die Levante Corporation und 35.700 Euro auf die Republik Österreich.

Heftiger Streit

Offenbar gibt es unter den Gesellschafter Streit. So hat der zweite Geschäftsführer Siyar Mehmetoglu der Lint Real GmbH & Co KG den Verkauf der Liegenschaft in der Laudongasse  (6,25 Millionen Euro) angefochten. Streitwert: 2,75 Millionen Euro.

Siyar Mehmetoglu, der zweite Geschäftsführer der Lint Real GmbH & Co KG, hat die Hotelbetreibergesellschaft "The Levante Hotels & Residences GmbH“ auf Räumung geklagt.

Siyar Mehmetoglu, der zweite Geschäftsführer der Lint Real GmbH & Co KG, hat Fuat Mehmetoglu am Handelsgericht auf "behaupteten Schadenersatz" geklagt. Das Verfahren ist derzeit unterbrochen.

Die Zukunft

Die Fortführung ist durch die monatlichen Mieteinnahmen (48.000 Euro) angeblich gesichert. Das Hotel soll verkauft werden, um die Verbindlichkeiten abzudecken - auch die nachrangigen Verbindlichkeiten.

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Nicht betroffen sind die Restaurants

Die Levantiner Restaurants & Betriebs GmbH (71 Mitarbeiter) ist von der Insolvenz nur als Gläubigerin betroffen. Laut Firmencompass liegt bisher nur eine Bilanz für das Geschäftsjahr 2016 vor. Damals hatte diese Gesellschaft einen Bilanzverlust in Höhe von 7,92 Millionen Euro in den Büchern, 6,56 Millionen Euro Rückstellungen und 4,23 Millionen Euro Verbindlichkeiten.

"Im negativen Eigenkapital in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro sind Steuerrückstellungen in Höeh von rund 6,5 Millionen Euro enthalten, die aus der Betriebsprüfung für die Jahr 2000 bis 2008 resultieren", heißt es im Bilanzanhang 2016. "Die Rückstellung wird aus Gründen der kaufmännischer Vorsicht bilanziert, ist aber noch nicht rechtskräftig. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass im Rahmen des offenen Rechtsmittelverfahrens die Steuerschulden soweit wegfallen werden, dass zusammen mit der von den Gesellschaftern gegebenen Nachrangigkeitserklärung (Gesellschafterverrechnung von 3,3 Millionen Euro) der Fortbestand und die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens nicht gefährdet ist. Es liegt zur Zeit keine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes vor."

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