Millionenpleite eines ambitionierten Mobilitätsspezialisten

„tectos liefert hochentwickelte Engineering-Systeme, Komponenten und Services für einige der anspruchsvollsten Branchen der Welt – dort, wo Bewegung, Leistung und Zuverlässigkeit unverzichtbar sind. Vom Feld über die Straße bis in die Luft unterstützen wir unsere Kunden mit Technologie und Know-how, um weiter, schneller und smarter voranzukommen“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Bei tectos ist Technologie unser Fundament, um die Zukunft der Mobilität zu gestalten. Von Hochgeschwindigkeits-E-Mobilitätsprüfständen bis zu schwingungsoptimierten Komponenten für die nächste Fahrzeuggeneration entwickeln wir Lösungen, die neue Maßstäbe in Leistung, Präzision und Nachhaltigkeit setzen.
Die tectos gmbh mit Sitz in Graz hat am Mittwoch einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens beim Landesgericht für ZRS Graz eingebracht. Das bestätigen AKV, Creditreform und KSV1870 dem KURIER. 50 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
tectos beschäftigt sich mit der Entwicklung, Erzeugung und im Vertrieb von Komponenten und Systemen für Motoren und Antriebe sowie in der Erbringung von Engineering-Dienstleistungen im Bereich Automotive, Luft- und Raumfahrttechnik sowie Landwirtschaft.
„Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben in der Vergangenheit zu einem wesentlichen Teil über die Mehrheitsgesellschafterin AVV Investment GmbH finanziert“, so der AKV. „Eine positive Fortbestehensprognose lässt sich ohne eine weitere Neufinanzierung nicht mehr darstellen, entsprechende Verhandlungen mit der Mehrheitsgesellschafterin sind aber letztlich gescheitert. Auch Gespräche mit potenziellen externen Investoren brachten bislang kein Ergebnis.“
Schulden und Vermögen
Die Verbindlichkeiten betragen zu Liquidationswerten rund 7,68 Millionen Euro, davon entfallen 3,79 Millionen Euro auf Banken und 1,66 Millionen Euro auf Lieferanten. Nicht enthalten sind hier nachrangig gestellte Gesellschafterdarlehen in der Höhe von rund 13,88 Millionen Euro. Die Aktiva werden mit 2,41 Millionen Euro beziffert. „Die offenen Kundenforderungen sind mittels Globalzession an die Hausbank abgetreten, ebenso dienen die vorhandenen Maschinen zum überwiegenden Teil der Besicherung der Bankverbindlichkeiten. Die freien Aktiva bewertet man mit rund 780.000 Euro“, so der AKV.
Keine Zukunft
„Laut Antrag lässt sich auch unter Berücksichtigung eines Sanierungsplans keine positive Fortbestehensprognose mehr darstellen. Die Einbringung eines Sanierungsplanes wird daher nicht beabsichtigt“, so Creditreform.
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