Millionenpleite eines ambitionierten Massivholz-Betriebs
Symbolbild Holz
„Seit über 60 Jahren steht die Weiss GmbH für hochwertige Massivholzprodukte, die Tradition mit modernster Technik verbinden. Was als kleiner Familienbetrieb begann, ist heute ein führendes Unternehmen in der Verarbeitung und im Handel mit Massivholz für Boden, Wand und Decke. Unser Anspruch: Höchste Qualität, nachhaltige Rohstoffe und maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern eine Verpflichtung. Unser Holz stammt aus zertifizierten, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, hauptsächlich aus Österreich und den benachbarten Ländern sowie dem Alpenraum. Wir setzen auf eine ressourcenschonende Verarbeitung und verzichten auf chemische Zusätze, wo immer es möglich ist.“
Die Rede ist von der Weiss GmbH mit Sitz in Flachau, Salzburg, und in St. Valentin, NÖ. Sie hat laut AKV und Creditreform ein Konkursverfahren beantragt. Das Verfahren wurde bereits eröffnet. Zuletzt wurden nur noch 42 Mitarbeiter beschäftigt. 2023 waren es sogar 117 Mitarbeiter.
Der Hintergrund
Das Unternehmen ist im Bereich Holzhandel sowie in der Holzverarbeitung tätig. „Über das Vermögen der Antragstellerin wurde bereits im vergangenen Jahr unter der Gerichtszahl 71 S 48/24t ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Dieses Verfahren wurde mit der Annahme eines Sanierungsplans abgeschlossen, der eine Quote von 20 Prozent vorsah“, so der AKV.
„Die Schuldnerin führt aus, dass die im Sanierungsplan vorgesehenen Quotenzahlungen aus dem fortgeführten Geschäftsbetrieb nicht erwirtschaftet werden konnten und daher die Einbringung eines Konkursantrags unausweichlich gewesen sei“, heißt es weiters. „Ursprünglich war geplant, durch eine Verkleinerung des Unternehmens, den Abbau von Lagerbeständen sowie positive operative Ergebnisse die erforderlichen Mittel für die Quotenzahlungen zu generieren.“
Die neuen Insolvenzursachen
Doch die Rechnung ist nicht aufgegangen. Zwar wurde eine Liegenschaft verkauft, aber diese wurde zurückgemietet, was das Unternehmen finanziell belastete. Dann sollen auch noch Schlüsselarbeitskräfte gegangen sein, was zu einem erheblichen Einbruch des Geschäfts führte. Außerdem verlangten die Lieferanten Vorauskasse. „Zwar sicherte der Lagerabbau die Liquidität für die Fortführung des Unternehmens, reichte jedoch nicht aus, um die im Sanierungsplan vorgesehenen Quotenzahlungen zu leisten. Quotenstundungen konnten lediglich teilweise erreicht werden“, so das Unternehmen.
Schulden und Vermögen
Die Verbindlichkeiten werden mit 10,65 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 3,58 Millionen Euro auf Lieferanten und 3,54 Millionen Euro auf Banken. Die Aktiva haben einen Liquidationswert in Höhe von 950.000 Euro.
Schließung schon zugestimmt
„Die Schuldnerin stimmt bereits im Rahmen der Antragstellung einer Schließung im Zuge des Konkursverfahrens zu“, so der AKV. „Dementsprechend ist eine geordnete Abwicklung des schuldnerischen Unternehmens durchzuführen.“
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