Millionenpleite einer Firma für Energiespeicherlösungen
"Die Antragstellerin wurde 2013 gegründet und befasste sich mit dem Handel von Salzwasserbatterien, welche vorab aus USA und China bezogen wurden. Es war geplant eine eigene Produktionsstätte für Salzwasserbatterien in Frankenburg aufzubauen und weltweit zu vermarkten. Infolge der Corona-Pandemie kam es zu Lieferproblemen von Chips und Grundstoffen. Rechtzeitig eingeleitete Einsparungsmaßnahmen und Personalreduktion konnten die Finanzierung des Aufbaus der Produktion nicht mehr retten" zitiert der KSV1870 aus dem Konkursantrag.
Außerdem ist das Unternehmen laut Creditreform "mit Gewährleistungsansprüchen von in Höhe rund 3,5 Millionen Euro aufgrund von Qualitätsmängeln bei den aus den USA und China gelieferten Salzwasserbatterien konfrontiert".
Die Rede ist von der BlueSky Energy Entwicklungs- und ProduktionsGmbH mit Sitz in Frankenburg am Hausruck. Sie hat am Landesgericht Wels einen Konkursantrag gestellt. Sie beschäftigt derzeit 20 Mitarbeiter, früher waren es sogar 50 Mitarbeiter. Unternehmensgegenstand ist die Produktion und der Vertrieb von Energiespeicherlösungen für überschüssigen Strom aus Photovoltaikanlagen.
Was ist eine Salzwasserbatterie?
"Die GREENROCK Salzwasser Batterie ist technisch gesehen ein Natrium-Ionen Akkumulator und basiert auf der Natrium-Ionen Batterietechnologie (englisch Sodium-Ion). Die Natrium-Ionen Batterietechnologie wurde ziemlich zeitgleich zur Lithium-Ionen Batterietechnologie erfunden. Innerhalb der Natrium-Ionen Technologie gibt es verschiedene Ausprägungsarten, die von GREENROCK verwendete Technologie ist die wässrige Natrium-Ionen Technologie, mit einem wässrigen Elektrolyten, bestehend aus Natriumsulfat (Glaubersalz) und Wasser (H2O). Dieser Form der Natrium-Ionen Batterietechnologie ist weder brennbar noch entflammbar", heißt es auf der Homepage.
Schulden und Vermögen
Es sind 500 Gläubiger von dem Konkurs betroffen. Die Passiva werden laut Creditrefrom mit 13,32 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 5,96 Millionen Euro auf Banken, 3,122 Millionen auf Lieferanten, 3,5 Millionen auf Eventualverbindlichkeiten und 664.000 Euro auf Abgabengläubiger.
Der Buchtwert des Anlagevermögens wird mit 7,211 Millionen Euro und der des Umlaufvermögens mit 8,032 Millionen Euro beziffert. Unterm Strich beträgt der Liquidationswert 1,468 Millionen Euro, davon sind aber 800.000 Euro durch Ab- und Aussonderungsrechte besichert. Das freie Vermögen beträgt lediglich 668.000 Euro.
Es wird im gegenständlichen Verfahren keine Sanierung angestrebt. „Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird die Unternehmensschließung und bestmögliche Verwertung der Aktiva vornehmen“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870 in Linz.
Kommentare