Millionenpleite der Brotlocker-Firma Schweitzer Ladenbau

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Laut Aktenlage betragen die Schulden 4,531 Millionen Euro, davon sind 3,328 Millionen Euro unbesichert.

„Vorbestellte Waren zur beliebigen Tageszeit abholbereit, ohne an der Kasse anzustellen mit unserem System Brotlocker (…) Der Brotlocker ist ein Brotausgabeautomat mit einem innovativen Verschließ- und Abgabesystem, den Sie nicht nur in Ihrer Bäckerei platzieren können. Darüber hinaus bieten sich zum Beispiel folgende hochfrequente Standorte an: nahe Ihrer Bäckerei in frei zugängliche Foyers oder Passagen, unmittelbar vor dem Eingang Ihrer Bäckerei oder in der Nähe Ihrer Bäckerei auf Gängen in Einkaufszentren“, heißt es auf der Homepage der Firma Schweitzer Ladenbau. „An jedem dieser Standorte bieten Sie mit dem stylischen Brotlocker und Ihrem frischen Brot und Gebäck einen attraktiven Anreiz für zusätzliche Spontankäufe. Zum Beispiel für den kleinen Hunger zwischendurch nach dem Motto: Semmel statt Burger! Darüber hinaus werden Sie viele neue Kunden von der Qualität Ihrer Backwaren überzeugen und auf diesem Weg zu Stammkunden Ihrer Bäckerei machen."

Jetzt musste die Schweitzer Ladenbau GmbH mit Sitz in Wels den Weg zum Konkursgericht antreten. Sie hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen wird vom renommierten Sanierungsexperten und Anwalt Wilhelm Deutschmann vertreten. 68 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Zu besten Zeiten wurden sogar 80 Dienstnehmer beschäftigt.

Als Insolvenzursache wird der Einbruch des Exportgeschäfts, speziell in die Schweiz, bedingt durch die Covid-Krise angeführt. Zugleich sollen die Inlandsaufträge ausgeblieben sein. Dazu kamen hohe Abfertigungsansprüche älterer Mitarbeiter.

Laut Aktenlage betragen die Schulden 4,531 Millionen Euro, davon sind 3,328 Millionen Euro unbesichert. Die besicherten Bankschulden betragen 1,1 Millionen Euro. Bei den Lieferanten steht das Unternehmen mit 489.000 Euro in der Kreide. Auf die Mitarbeiter entfallen Forderungen in Höhe von 1,438 Millionen Euro. Das freie Vermögen wird mit 497.000 Euro beziffert.

Den Gläubigern wird 30 Prozent Sanierungsplanquote zahlbar binnen drei Jahren angeboten. „Der eingesetzte Sanierungsverwalter wird das Sanierungskonzept prüfen und beurteilen, ob eine Fortführung ohne weitere Schäden für die betroffenen Gläubiger möglich ist“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870 in Linz.

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