Millionenklage gegen Red Bull nach Herztod
Nach den Ermittlungen gegen den Hersteller des Energy Drinks Monster war es wohl nur ein Frage der Zeit: Nun sieht sich auch der österreichische Getränkekonzern Red Bull in den USA mit einer Millionenklage konfrontiert. Die Familie von Cory Terry klagt nach dessen Herztod das Unternehmen aus Fuschl auf 85 Millionen Dollar (rund 62 Millionen Euro). Der 33-jährige Familienvater hätte den Energy Drink jeden Tag konsumiert, auch kurz vor seinem Tod im Jahr 2011.
Bei Basketballspiel zusammengebrochen
Die aufputschenden Inhaltsstoffe des Getränks seien Schuld am Herztod des Bauarbeiters, klagte die Familie. Bevor der Vater eines 13-jährigen Buben ein Basketballspiel begann, trank er eine Dose Red Bull. Während des Matchs bei der Stephen Decatur Middle School in Brooklyn brach er plötzlich bewusstlos zusammen.
Der Mann sei "ein gesunder Nichtraucher", aber ein begeisterter Red-Bull-Konsument gewesen, berichteten seine Verwandten, die eine Schuld in dem exzessiven Konsum des aufputschenden Getränks sahen. Laut New York Daily News sei dies die erste Klage gegen den Konzern.
"Das entspricht ungefähr der Koffein-Menge einer Tasse Kaffee", Red Bull über eine 250-ml-Dose
Red Bull wollte sich zu dem Fall nicht äußern: "Wir ersuchen um Ihr Verständnis dafür, dass wir Rechtsverfahren prinzipiell nicht kommentieren", hieß es in einer Stellungnahme. "Eine 250-ml-Dose Red Bull Energy Drink enthält 80 Milligramm Koffein, das entspricht ungefähr der Koffein-Menge einer Tasse Kaffee. Gesundheitsbehörden in aller Welt haben die Unbedenklichkeit des Genusses von Red Bull Energy Drink bestätigt", so der Konzern.
Ilya Novofastovsky, Anwalt der Kläger, behauptet, dass sich der Energydrink durch extra Stimulantien von Kaffee unterscheidet und dadurch "gefährlicher ist, als Red Bull zugibt". Er dürfte sich dabei auf eine Studie von Scott Willoughby aus dem Jahr 2008 stützen, wonach Energy Drinks das Blut verdicken und damit Herz-Kreislauf-Probleme verursachen (siehe auch Video).
ABC-Doku zu den Gefahren von Energy Drinks
Auch Schule verklagt
Die Klage ist allerdings nicht die einzige, die die Familie in diesem Zusammenhang eingebracht hat. Zunächst wurde die Stadt verklagt, weil sich bei dem nahe der Schule befindlichen Basketballplatz kein Notfallequipment oder ein Defibrillator befand. Zudem brauchte die Rettung an die 40 Minuten, ehe sie am Unglücksort eintraf. Das hätte die Überlebenschance des 33-Jährigen verringert, erklärte die Familie.
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