Millioneninsolvenz einer Kunststoff-Firma

Millioneninsolvenz einer Kunststoff-Firma
Das Unternehmen hat bis gestern 103 Mitarbeiter beschäftigt und strebt einen Sanierungsplan mit 30 Prozent Quote an.

Bereits im Jahr 2018 hat dieser Betrieb eine außergerichtliche Sanierung absolviert. Dazu wurden liquiditätsstärkende Maßnahmen und diverse Verwertungen durchgeführt. In weiterer Folge erwartete man eine positive Entwicklung der Geschäfte. Doch die Ertragsziele konnten im Geschäftsjahr 2019 nicht erreicht werden. Dazu kamen Forderungsausfälle und außerordentliche Kosten, die das Budget belasteten. Infolge dieser Umstände wurde die Geschäftsführung abberufen und eine neue installiert.

Die notwenigen Maßnahmen wurden kurzfristig umgesetzt, aber dann machte die Corona-Krise dem Unternehmen laut Creditreform und KSV1870 einen Strich durch die Rechnung.

„Durch die unerwartete Corona-Krise kam es zu einem erheblichen Auftragsrückgang, welcher empfindliche Umsatzeinbußen zur Folge hatte“, heißt es weiter. „Trotz erfolgter Maßnahmen durch die Geschäftsführung konnte letztlich der Antrag eines Insolvenzverfahrens nicht verhindert werden.“

Die Rede ist von der Robust Plastics GmbH mit Sitz in Wien. Sie hat heute am Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen beschäftigte 103 Mitarbeiter, davon haben 15 Dienstnehmer mit 10. September nach Nichtbezahlung der Augustbezüge den Ausstritt aus dem Unternehmen erklärt. Betriebsrat ist keiner eingerichtet.

Das Schuldnerunternehmen ist mit der Verarbeitung von Kunststoffen aller Art, Verpackungen und Hohlkörpern sowie dem Werkzeugbau befasst. Neben dem Standort in Wien befindet sich in Mattighofen eine Produktionsstätte.

Laut Creditreform betragen die Verbindlichkeiten rund 16,8 Millionen Euro, davon sind 16,3 Millionen Euro unbesichert. Aus der außergerichtlichen Sanierung im Jahr 2018 leben Verbindlichkeiten in Höhe von 2,7 Millionen Euro wieder auf.

Das Vermögen wird mit 2,9 Millionen Euro beziffert, davon sind 500.000 Euro mit Pfandrechten belastet.

Die Finanzierung der angebotenen Sanierungsplanquote in Höhe von 30 Prozent, die innerhalb von zwei Jahren gezahlt werden soll, soll laut KSV1870 in erster Linie aus der Fortführung des Unternehmens erfolgen.

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