Millionen-Pleite im Burgenland

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung
Kunststoff-Verarbeiter hat rund 3,3 Mio. Euro Schulden und Ärger mit Kunden wegen Produktionsfehlern.

Das burgenländische Unternehmen GOP Kunststoffverarbeitungs GmbH mit Sitz in Hornstein hat am Landesgericht Eisenstadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Insolvenzverfahren wurde am Montag laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform bereits eröffnet. Den Gläubigern sollen 20 Prozent Quote geboten werden.

Das Unternehmen wurde 2010 gegründet und beschäftigt sich mit der Herstellung und Entwicklung von Kunststoff Compounds, sprich sogenannten Backsheet Folien, für die Photovoltaik-Industrie, die ursprünglich nur für den chinesischen Markt bestimmt waren. Seit 2014 wird auch die Zusammenarbeit mit Kunden in Europa gesucht.

Erhebliche Reklamationen

„Es gab aufgrund von Produktionsfehlern Reklamationen von Kunden in erheblicher Höhe“, heißt es im Insolvenzantrag. „Das führte dazu, dass für neue Produktionschargen Prüfungen und Freigaben erforderlich waren, die sich aber dahingezogen haben. Das führte letztlich zu einem Produktionsstopp, um nicht unnötig auf Lager zu produzieren." Nachsatz: "Auch der hohe Grad an Fremdkapital hat einen wesentlichen Teil am Vermögensverfall beigetragen."

Das Vermögen

Die Aktiva (Anlagevermögen und Umlaufvermögen) haben einen Buchwert in Höhe von insgesamt 2,75 Millionen Euro, doch der Maschinenpark steht größtensteils unter Eigentumsvorbehalt, und das Umlaufvermögen besteht hauptsächlich aus Forderungen gegen das verbundene Unternehmen Jiangsu Solarflex (1,583 Mio. Euro). Das freie Vermögen beträgt lediglich 165.000 Euro. Das Guthaben bei einer Bank wird mit 10.600 Euro beziffert.

Die Schulden

Die Passiva werden mit rund 3,3 Millionen Euro beziffert, davon entfallen etwa 1,4 Millionen Euro auf die Hausbank und rund eine Million Euro auf Lieferanten. "Zugleich sind Gewährleistungs- und Schadenersatzansprüche in beträchtlicher Höhe zuerwarten", heißt es im Antrag weiter.

Die Zukunft

Das Unternehmen soll fortgeführt werden. "Für den Fortbestand des Unternehmens ist entscheidend, dass die angekündigten Kundenaufträge zeitnah realisiert werden können", heißt es weiter. "Es werden Gespräche mit einem potenziellen Investor geführt. Durch die Kapitalzufuhr soll das Erfordernis für die Gläubigerquote aufgebracht werden." Aktuell werden acht Mitarbeiter beschäftigt.

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