Millionen-Pleite eines Transportunternehmens

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung
Das Unternehmen hat 4,56 Millionen Euro Schulden, 89 Arbeitsplätze sind betroffen.

Einen Umsatzrückgang von 70 Prozent kann in der Regel kein Unternehmen verkraften. Auch nicht die Pistonik Transporte GmbH mit Sitz in Lannach, Steiermark. Das Unternehmen hat laut den Gläubigerschutzverbänden Creditreform, AKV und KSV1870 ein Insolvenzverfahren beantragt. Etwa 89 Dienstnehmer sind betroffen.

Die Pleite-Ursachen

Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben für die Paul Kempowski GmbH & Co. KG die Obst-und Gemüsetransporte zu den Filialen des Diskonters Lidl in Österreich, in Slowenien und in Kroatien durchgeführt. „Mit einem Schreiben vom 11. Jänner 2016 wurde die Zusammenarbeit per 31. Jänner 2016 aufgekündigt“, heißt es im Insolvenzantrag. Indes soll im November 2015 noch „die Zusammenarbeit bekräftigt worden sein“. Daher hat Pistotnik weitere Lkw geleast und Hubwagen angekauft. „Die Belieferung der Lidl-Filialen machte zirka 70 Prozent des Jahresumsatzes aus“, heißt es weiter. „Dieser dramatische Umsatzeinbruch konnte so kurzfristig nicht durch andere Aufträge wettgemacht werden.“ Als Sofortmaßnahme wurden 41 Mitarbeiter gekündigt.

Schulden und Vermögen

Die Passiva werden mit 4,559 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,783 Millionen Euro auf Lieferverbindlichkeiten, 1,218 Millionen Euro auf die Hausbank, 967.000 Euro auf Lieferanten, 310.000 Euro auf die Finanz, 120.000 Euro auf die Umsatzsteuer-Voranmeldung August 2016, 92.000 Euro auf ein Verrechnungskonto; weitere 38.000 Euro auf die Gebietskrankenkasse und 29.000 Euro auf die MAN Financila Services GmbH.

Die Aktiva werden mit 1,5 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,456 Millionen Euro auf offene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Doch es gibt noch weitere Vermögenswerte. Auf fremden Grund hat die Firma Gebäude errichtet, die einen Buchwert in Höhe von 267.000 Euro haben sollen. Außerdem besitzt die Pistotnik Transporte GmbH eine Tankstelle in Lannach, deren Buchwert mit 234.800 Euro beziffert wird. Dazu kommen noch die Büroeinrichtung (Wert: rund 15.000 Euro) und die Werksstätte mit rund 30.000 Euro. Gegen eine oberösterreichische Spedition führt Pistotnik zwei Prozesse.

"Eine Möglichkeit der Unternehmensfortführung erscheint" laut Insolvenzantrag „nicht gegeben“.

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