Millionen-Pleite eines Bauunternehmens

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung
Bauunternehmer gibt endgültig auf, insbesondere Zahlungsaufälle bei Kunden führten in den Ruin.

Die besten Zeiten hat das Bauunternehmen HB Höller GmbH mit Sitz in Pinsdorf, Oberösterreich längst hinter sich. 51 Jahre nach seiner Gründung hat der Betrieb um den geschäftsführenden Alleingesellschafter Dieter Höller ein Insolvenzverfahren beantragt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 dem KURIER. Höller hatte den Betrieb im Jahr 1982 übernommen.

„Die HB Höller GmbH beabsichtigt eine Sanierung im Wege eines Sanierungsplans“, heißt es im Insolvenzantrag. „Es ist aber beabsichtigt, den operativen Betrieb einzustellen, da sich das wirtschaftliche Umfeld in der Baubranche zusehends verschlechtert hat.“ Den Gläubigern werden 20 Prozent Quote geboten. Als Pleite-Ursache werden vor allem Zahlungsausfälle angeführt. „Mit der Zunahme der Bautätigkeit wurde die HB Höller GmbH vermehrt mit Zahlungsausfällen von Kunden konfrontiert, die letztlich auch nicht mehr durch die finanzielle Hilfe des Alleingesellschafters im erforderlichen Ausmaß abgefangen werden konnten.“ Nachsatz: „Derzeit sind zehn Bauprozesse anhängig.“

Folglich ist der Betrieb nicht mehr in der Lage, seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Lieferanten, Mitarbeitern, der Krankenkasse und dem Finanzamt nachzukommen. Das intensive Bemühen, das Unternehmen zu verkaufen, sei nicht mehr zielführend gewesen.

Vermögen und Schulden

Die Aktiva werden mit 1,180 Millionen Euro beziffert, davon entfällt mehr als eine Million Euro auf Liegenschaften, die an die Hausbank verpfändet sind. Der Liquidationswert der Geschäftsausstattung wird mit 80.000 Euro beziffert, die Vorräte mit 20.000 Euro und die offenen Kundenforderungen mit 30.000 Euro.

Indes werden die Passiva mit 1,965 Millionen Euro ausgewiesen, davon entfallen 1,4 Millionen Euro auf die Hausbank, die besichert ist, 333.700 Euro auf Lieferanten, rund 68.000 Euro auf die Gebietskrankenkasse und die Bauarbeiter- Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK); weitere 66.600 Euro schuldet HB Höller seinen zehn Mitarbeitern, 30.000 Euro betragen die Prozesskosten und mit 24.000 Euro steht die Baufirma bei der Finanz und mit 13.000 Euro bei der Gemeinde Pinsdorf in der Kreide.

Kommentare