Geschäfte in Russland: Aktivisten fordern Milka-Boykott

Geschäfte in Russland: Aktivisten fordern Milka-Boykott
Die Organisation Vitsche fordert, Milka-Produkte vor Ostern aus den Supermarktregalen zu verbannen.

Schokohasen, Löffeleier und bunte Osterhasen stehen seit Wochen in den Regalen bereit. Kurz vor Ostern fordern ukrainische Aktivistinnen und Aktivisten nun, die Produkte des Herstellers Milka aus dem Sortiment der Supermärkte Rewe und Edeka zu nehmen.

Der Grund: Der US-Mutterkonzern Mondelez mache weiter Geschäfte in Russland, heißt es in einem offenen Brief der Organisation Vitsche, der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Obwohl Mondelez angekündigt habe, seine Aktivitäten in Russland zurückzufahren, betreibe der Konzern weiterhin drei Fabriken in dem Land.

Kritisiert wird eine Äußerung des Konzernchefs Dirk Van de Put in der Financial Times vom Februar. Er glaube nicht, dass es Anleger "moralisch kümmere", ob Unternehmen weiterhin Geschäfte in Russland machten. Investoren hätten keinen Druck auf ihn ausgeübt.

Russische Produkte nach Kriegsbeginn entfernt

Laut Vitsche finanzieren Unternehmen wie Mondelez "indirekt den illegalen Krieg Russlands gegen die Ukraine". Rewe und Edeka werden dafür gelobt, dass sie nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 alle in Russland hergestellten Produkte aus den Regalen ihrer Supermärkte genommen haben. 

Vitsche hatte bereits im vergangenen November zum Boykott von Milka-Schokolade aufgerufen. Die deutsche Niederlassung in Bremen verwies damals auf eine Mitteilung vom Juni 2023. Darin hieß es, man verurteile die "brutale Aggression" gegen die Ukraine, wolle dort aber weiterhin erschwingliche Produkte anbieten, "die für den Durchschnittsbürger ein Grundnahrungsmittel sind".

Von der nationalen Agentur zur Korruptionsprävention (NACP) der ukrainischen Regierung wurde Mondelez bereits im Vorjahr auf die Liste der "internationalen Förderer des Krieges" aufgenommen. 

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