Milchartige Pflanzendrinks erobern den Lebensmittelmarkt

Milchartige Pflanzendrinks erobern den Lebensmittelmarkt
Ob aus Mandeln, Soja, Reis oder Hafer – pflanzliche Milchersatz-Produkte sind ein Renner.

Ob aus Mandeln, Soja, Reis oder Hafer – pflanzliche Milchersatz-Produkte sind nicht nur bei Veganern ein Renner. So ist es auch kein Wunder, dass der Börsengang des schwedischen Haferdrink-Herstellers Oatly in den USA für Furore sorgte.

Der Ausgabekurs von 17 Dollar je Aktie wurde schon an ersten Tag um 30 Prozent überflügelt. Unterm Strich spielte der Gang an die US-Technologiebörse Nasdaq 1,65 Milliarden Dollar ein, davon fließen etwa 1,1 Milliarden Dollar in das Unternehmen und der Rest an die Aktionäre. Dazu zählen das US-Investmenthaus Blackstone, der Ex-Starbucks-Chef Howard Schultz, die TV-Moderatorin Oprah Winfrey, die Schauspielerin Natalie Portman und der Rapper Jay-Z.

8,2 Milliarden Euro

Aktuell wird der Wert des weltgrößten Hafermilch-Produzenten mit umgerechnet 8,2 Milliarden Euro beziffert.

Damit hat sich der Firmenwert seit Juni 2020 mehr als vervierfacht. Auch der Umsatz ist regelrecht explodiert. Von 2019 auf 2020 hat er sich auf 421 Millionen Dollar verdoppelt. Doch Gewinn schreibt Oatly noch nicht. Im Vorjahr betrug der Verlust noch 60 Millionen Dollar.

Erfunden wurde die Hafermilch von Rickard und Björn Öste in den 1990er Jahren. Sie entwickelten ein Enzym, das aus Hafer eine milchige Flüssigkeit erzeugt.

„Mein Bruder und ich haben immer an unsere Hafermilch geglaubt“, sagte Björn Öste dem Magazin Forbes. „Es erforderte Geduld und Ausdauer, um mehr als zwei Jahrzehnte an diesem Produkt zu arbeiten.“

Weitere Anbieter

In Europa gibt es aber auch noch andere Player. Der belgische Konzern Alpro ist Marktführer bei Lebensmitteln auf Sojabasis. Er gehört seit 2016/17 zum französischen Molkerei-Riesen Danone. Alpro setzte zuletzt mit 1.200 Mitarbeitern rund 555 Millionen Euro um.

Nummer zwei auf dem europäischen Markt ist die Wiener Mona Naturprodukte, besser bekannt durch ihre Marke Joya. Mona gehört zum US-Lebensmittel-Konzern Hain Celestial Group und unterhält ein Werk in Oberwart und eines in Schwerin (Deutschland). Erzeugt werden Drinks aus Mandel, Reis, Hafer und Soja sowie auch Joghurts und Obers-Ersatz. Die Sojabohnen bezieht Mona aus Österreich, den Reis aus Italien und den Hafer aus Deutschland und Skandinavien. Auch heuer will Mona in neue Abfüllanlagen investieren.

Kommentare