Metro-Chef Cordes unter Beschuss

Metro-Chef Cordes unter Beschuss
15.000 Jobs wurden unter Cordes abgebaut. Bei Gewerkschaft und Arbeitnehmer-Aufsichtsräten hat er sich damit keine Freunde gemacht.

Eckhard Cordes, Chef des deutschen Handelskonzerns Metro, muss derzeit viel Kritik einstecken. Mit seinem Sparprogramm Shape, das weltweit den Abbau von 15.000 Jobs beinhaltet hat, hat er sich bei der Gewerkschaft naturgemäß keine Freunde gemacht. Von den Aufsichtsräten des Arbeitnehmerflügels darf er sich deshalb wenig Unterstützung für eine Verlängerung seines 2012 auslaufenden Vertrages machen.

Und auch bei Vertretern der Kapitaleigner soll Cordes wenig Rückhalt haben. Der Kurs der Metro-Aktie schrumpfte seit Dezember 2010 von 58 auf rund 31 Euro. Zudem hat Cordes sein Versprechen, alles, was nicht zum Kerngeschäft gehört, zu veräußern, bisher nicht wahr gemacht. Sowohl für Real als auch die Warenhäuser Galeria Kaufhof wurde bisher kein Abnehmer gefunden. Außerdem wird Cordes vorgeworfen, bei Europas größter Elektronikfachmarktkette, Media-Saturn, nicht rechtzeitig auf den Zug des Online-Geschäfts aufgesprungen zu sein.

Mit Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals, der 21 Prozent an der Kette hält, ist Cordes ohnehin im Clinch. Denn Cordes will die Minderheitsaktionäre entmachten. Kellerhals kann jedes Metro-Projekt blockieren, weil in der Gesellschafterversammlung eine Mehrheit von 80 Prozent vorgeschrieben ist. Diese Hürde will Cordes abschaffen. Kellermann hat gegen diesen Plan geklagt. Gegenüber der Welt am Sonntag sagte Kellerhals am Wochenende, er könne sich auch eine Zukunft der Media-Saturn-Gruppe ohne die Metro vorstellen. Es gäbe bereits Anfragen von Investoren. Die Metro will davon allerdings nichts wissen.

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