Metaller fordern fünf Prozent
Die Gewerkschaft will bei der heuer erstmals seit 40 Jahren in sechs Branchen einzeln verhandelten Lohnrunde für rund 180.000 Metaller neuerlich ordentlich zulangen. Die Industriegewerkschaft ProGe und die Angestelltengewerkschaft GPAdjp forderten am Mittwoch eine Erhöhung der Mindest- und Ist-Löhne um exakt fünf Prozent. Und die Erhöhung soll – so ProGe-Chef Rainer Wimmer und GPA-Chefverhandler Karl Proyer – für alle Metaller möglichst gleich hoch ausfallen. Auch wenn auf Druck des mit 120.000 Beschäftigten größten Fachverbands Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) getrennt verhandelt wird. Ausnahmen soll es dem Vernehmen nach nicht für Branchen, sondern nur für verlustreiche Unternehmen geben.
Hohe Gewinne
Wimmer hatte bereits im Vorfeld eine "ordentliche Lohnerhöhung, wo die Menschen auch im Geldbörsel etwas spüren", verlangt. Man werde sich angesichts der hohen Inflation und der guten Ergebnisse der Metallindustrie "nicht mit einem Butterbrot abspeisen" lassen.
Basis für die Lohnforderungen ist die Inflationsrate, die seit dem Abschluss im Vorjahr 2,8 Prozent ausmacht. Und vor allem sind es die guten Ergebnisse der Metallindustrie: Laut neuen Berechnungen der Arbeiterkammer, die 149 Unternehmen der Branche analysierte, stiegen die Gewinne im Vorjahr um 7,2 Prozent auf fast 2,2 Milliarden Euro. Und davon seien rund 1,7 Milliarden Euro als Dividende an die Eigentümer geflossen.
Die Arbeitgeber der Maschinen- und Metallwarenindustrie, an deren Spitze der Vorarlberger Unternehmer Johannes Collini verhandelt, drängen auch auf flexiblere Arbeitszeiten. FMMI-Obmann Christian Knill: "Es geht nicht nur um das Drehen an der Lohnschraube, sondern auch um die Rahmenbedingungen." Die Flexibilisierung scheiterte bisher am Widerstand der Gewerkschaft.
Die Verhandlungen mit dem Fachverband FMMI starteten am Mittwoch Nachmittag unmittelbar nach der Übergabe der Forderungen. Einen raschen Abschluss erwarteten beide Seiten nicht.
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