Messtechnik aus Wien im Einsatz gegen Coronavirus

Happy woman at home looking through the window
Eine Weltneuheit sorgt für richtige Lüftungsintervalle und vermindert die Aerosol-Gefahr.

Gute Raumlüftung ist immer wichtig, in Zeiten der Corona-Pandemie jedoch besonders, da das Virus auch über Aerosole – winzige flüssige Schwebeteilchen – übertragen werden kann. „Man muss aber richtig lüften“, sagt Thomas Bernd vom Wiener Messtechnik- Spezialisten Kühnel Electronic. Mit einer Innovation will er dafür sorgen, dass das in jeder Situation gelingt.

Die Herausforderung ist größer als man meinen würde: Räume sollen nicht überlüftet werden, aber auch nicht zu muffig sein. Wird zu viel gelüftet, ist in kälteren Jahreszeiten die Wärme und damit die Energie draußen. Eine entsprechende Hilfsgröße für die richtige Raumluft ist der -Gehalt, so Bernd. Und dieser sollte möglichst geringgehalten werden. In Schulen werde Kindern zum Beispiel zu viel zugemutet, das sei auch vor Corona schon so gewesen, sagt der Experte. Auch Schlafzimmer mit verschlossenen Türen weißen oft zu hohe Werte auf.

Werte überschritten

Die Maximalgrenze, die für einen Menschen auf Dauer gesund ist, liegt bei 1.400 ppm (Parts per Million). In manchen Schlafzimmern werden in der Früh -Werte von 6.000 bis 7.000 ppm erreicht, sagt Bernd. Die Folgen können Müdigkeit, Kopfweh und Konzentrationsschwächen sein. Deshalb seien auch Leute in Meetings oft unkonzentriert, weil auch hier oft Grenzwerte überschritten würden.

Gründerzeithäuser seien gesünder, da sie nicht ganz dicht seien und damit über eine natürliche Ventilation verfügen würden. Das sei zwar energietechnisch schlechter, dafür sei die Raumluft besser. Bauten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und danach würden in dieser Beziehung schlechter abschneiden.

Schimmel verhindern

Kühnel Electronic hat ein Gerät entwickelt, das Raumluft und Luftfeuchtigkeit mittels Sensoren analysiert und entsprechende Lüftungsintervalle vorgibt. Dafür werden auch Wetterdienste eingespielt und das Baujahr des Hauses berücksichtigt. Bisher kommt es vor allem in heiklen Bereichen, wie der Lebensmittelindustrie, aber auch in der Meteorologie zum Einsatz. Mit dem „Umidus“ genannten Gerät kann auch verhindert werden, dass sich Schimmel bildet. „Jeder vierte Haushalt in Österreich ist von Schimmel betroffen“, sagt Bernd.

Mit dieser Innovation hat Kühnel Electronic laut Bernd eine Weltneuheit auf den Markt gebracht. Das Produkt befindet sich in der Roll-out-Phase, derzeit werden Österreich und Deutschland bearbeitet, weitere Märkte sollen folgen – doch müsse dafür dort erst das nötige Wissen aufgebaut werden, und das könne nur an Ort und Stelle passieren.TP

Kommentare