Mercedes Teissl verhandelt mit drei Investoren

Mercedes Teissl verhandelt mit drei Investoren
Falls Verkauf platzt, will Firmenchef Helmut Teissl seinen Mitarbeitern rund 3,2 Millionen Euro Abfertigung zahlen.

Der imagemäßig ramponierte Kärntner Mercedes-Händler Hans Teissl & Sohn, dem der Generalimporteur Mercedes Benz Österreich aufgrund von überhöhten Abrechnungen alle Verträge gekündigt hat, kämpft nach wie vor ums Überleben. Doch dafür muss ein Käufer gefunden werden.

Heute, Montag, hat Firmenchef Helmut Teissl die 142 gekündigten Mitarbeiter, deren Dienstverhältnisse großteils Ende März 2015 enden, über den Stand der Verkaufsverhandlungen informiert. „Es ist ein bitterer Tag für uns, den wir uns alle gerne erspart hätten. Eine Entscheidung über den Weiterbetrieb muss in den ersten Tagen des neuen Jahres erfolgen“, erklärt Helmut Teissl dem KURIER. „Derzeit führen wir mit drei Investorengruppen Endverhandlungen über den Kauf und den Weiterbetrieb unserer Standorte in Klagenfurt, Villach und Lienz. Nun sind die Investoren am Zug, die über Weihnachten kaum Gelegenheit hatten, mit ihren Banken zu sprechen." Nachsatz: „Wir sind den Investoren preislich sehr weit entgegengekommen.“ Laut Teissl wurde über die Weihnachtsfeiertage alles daran gesetzt, um die Arbeitsplätze und die Versorgungsstruktur für unsere mehr als 11.000 Mercedes Kunden in Kärnten und Osttirol zu sichern.

Der Kaufpreis

Ursprünglich soll Teissl für seine fünf Handels- und Werkstätten-Standorte in Klagenfurt, Villach und Lienz einen Verkaufserlös in Höhe von rund 18 Millionen Euro angedacht haben, doch mittlerweile soll der erwartete Erlös deutlich runtergeschraubt worden sein. Wie der KURIER berichtete, soll ein Interessent eher an so zwölf Millionen Euro gedacht haben. Mittlerweile sollen die Presiverhandlungen in der Mitte bei etwa 15 Millionen Euro liegen. Ein Angebot eines Investors, den Mercedes-Betrieb für zwei, drei Jahre zu pachten und dann erst zu kaufen, soll angeblich nicht in Frage kommen. Dem Vernehmen nach soll auch ein Kärntner Finanzinvestor als potenzieller Käufer abgeblitzt sein.

Hohe Abfertigungen

„Sollte es keiner Investorengruppe gelingen, in den nächsten Tagen eine Finanzierung aufzustellen, wird mit der Einzelverwertung der insgesamt fünf Standorte in Klagenfurt, Villach und Lienz begonnen“, bestätigt Teissl. „Alle Mitarbeiter erhalten ihre vollen Ansprüche und Abfertigungen, die sich in Summe auf 3,2 Millionen bis 3,4 Millionen Euro belaufen.“

Positive Signale

"Auch wir hören, dass jetzt intensive Gespräche mit Investoren geführt werden, was uns sehr freut", sagt Mercedes Benz Österreich-Sprecher Bernhard Bauer zum KURIER. "Wenn er sich mit einem Käufer einigt, und die Prüfung durch Mercredes Benz Österreich positiv verläuft, dann könnte der Betrieb Anfang März 2015 unter einem neuen Eigentümer fortgeführt werden."

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