Mehr Durchblick beim Skifahren

Die neuartige optische Skibrille von Sehkraft
Wiener Optiker will mit neuer Skibrillenverglasung Sehschwächen ausgleichen.

Jährlich gibt es in Österreich 45.000 bis 50.000 Skiunfälle. Laut dem Deutschen Skiverband sind 80 Prozent auf Wahrnehmungsfehler zurückzuführen, ausgehend von einer schlechten oder nicht korrigierten Fehlsichtigkeit. "Ein Drittel der Brillenträger fährt ohne Sehhilfe Ski", sagt Christoph Rauter, Geschäftsführer des Instituts für Sportoptik, Sehkraft, in Wien. "Selbst Sportler mit bis zu drei Dioptrien." Hauptgrund sei die Unzufriedenheit mit bisherigen optischen Hilfen wie Aufsteckclips, Skibrille über der Alltagsbrille oder Linsen, die bei langem Fahren zu Trockenheit neigen. "So werden auch gute Skifahrer zu einer potenziellen Gefahr." Rauter hat nun eine neuartige optisch verglaste Skibrille für Skifahrer entwickelt, die bereits im gesamten deutschsprachigen Raum vertrieben wird.

Der Optiker hat zunächst mit Feile, Fräse und viel Zeitaufwand an Modellen getüftelt und gebastelt, bis er 2013 eine optisch verglaste Skibrille fertigentworfen hatte. Bei diesem Modell werden die optischen Gläser in das Doppelscheibensystem der Brille integriert. "Das ermöglicht ein bisher nicht erreichtes Sehfeld", sagt Rauter. Der Effekt der Doppelscheibe zur bestmöglichen Vermeidung von anlaufenden Gläsern bleibe dabei erhalten und die fixe Integration der Gläser verhindere ein Verrutschen während der Fahrt. Und bei einem Sturz besteht laut Rauter im Vergleich zum Fahren mit der Alltagsbrille keine Verletzungsgefahr. Bei Stärkenänderung ist der Austausch der Gläser möglich.

Patent

Nach erfolgreicher Patentanmeldung in Österreich testete der Ein-Mann-Unternehmer im Vorjahr den Markt ab. Die Resonanz bei fünf Optikern, die die Brille anboten, sei groß gewesen. Aus diesem Grund vertreibt er bereits in der diesjährige Saison seine Brillen auch in Deutschland, der Schweiz und Südtirol. Ein Netzwerk aus mittlerweile 70 Optikern machte auch die teilweise Auslagerung der Produktion notwendig, um die Anzahl an Bestellungen bewältigen zu können.

Derzeit wird diese Lösung mit Skibrillen von adidas Sport eyewear, ein Produkt der Firma Silhouette in Linz, realisiert. Weitere Hersteller zeigen aber bereits Interesse an einer Zusammenarbeit mit Sehkraft. Ziel ist, den Vertrieb auf die großen Ski-Nationen in der EU auszuweiten. Für Japan und die USA ist der Verkauf von Lizenzen angedacht.Dafür laufen derzeit die Patentierungsverfahren für die gesamte EU, Japan und die USA. Die bisherigen Investitionen liegen bei rund 35.000 Euro. Rauter sieht in seiner Innovation ein großes Marktpotenzial, "das vielleicht auch für einen Investor von Interesse sein könnte".

Die Brille, die ab 550 Euro angeboten wird (950 Euro mit Gleitsichtgläsern), wird ausschließlich über Fachoptiker verkauft. "Vielen scheint eine Investition in optimale Sicht für maximal zwei Wochen im Jahr nicht rentabel", sagt Rauter. Dabei werde doch auch beim normalen Ski-Equipment in der Regel kaum gespart. Dies sollte auch punkto Sicherheit so sein, sagt Rauter.

www.skibrille-optisch.com

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