Mars rückt von umstrittener Nährwert-Ampel ab

Schokoriegel-Konzern steigt aus Ampel aus
Die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßt den Schritt des US-Schokoladeherstellers.

Lob von ungewohnter Seite: Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat dem Schokoriegel-Hersteller Mars zum Ausstieg aus einem Hersteller-Projekt zur Kennzeichnung von Lebensmitteln gratuliert. "Glückwunsch, Mars ist zur Vernunft gekommen", erklärte Foodwatch am Freitag.

Das Ampel-System, das neben Mars auch die Konzerne Coca-Cola, Mondelez, Nestle, PepsiCo und Unilever geplant hatten, zeige "nicht einmal bei Süßigkeiten" rot, kritisierte die Verbraucherorganisation.

Bei dem Ampel-System der Hersteller sollte eine Kennzeichnung pro Portion gelten. Diese Lösung genieße "derzeit nicht die Glaubwürdigkeit und den erforderlichen breiten Konsens, um daraus eine tragfähige Lösung zu machen", erklärte Mars. Verbraucherschützer hatten kritisiert, die Größen würden "willkürlich" festgelegt, Verbraucher über die tatsächliche verzehrte Menge von Zucker, Fett oder Salz getäuscht.

Foodwatch: "Fake-Ampel"

"Wir brauchen keine irreführende Industrie-Ampel, die Zuckerbomben gesünder darstellt als sie wirklich sind", erklärte Oliver Huizinga von Foodwatch. Die übrigen Lebensmittelkonzerne sollten sich nun "ein Beispiel an Mars nehmen und ihre geplante Fake-Ampel beerdigen", forderte er.

Mars strebt nun eine europaweite Lösung an, "die allen Verbrauchern in der EU zugutekommt", die den Unternehmen Aufwand und Kosten erspare und Rechtssicherheit schaffe, erklärte das Unternehmen. Es forderte die EU-Kommission auf, Mitgliedstaaten, Verbraucher- und Gesundheitsorganisationen, Wissenschaft und Industrie an einen Tisch zu bringen, um eine Lösung für ein glaubwürdiges Kennzeichnungssystem zu finden.

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