Marlboro werden billiger

Marlboro werden billiger
Der verschärfte Wettbewerb veranlasst Philip Morris zu der "historischen" Entscheidung.

Die Preise für Österreichs beliebteste Zigarettenmarke Marlboro sinken. Wie aus einem dem KURIER vorliegenden Schreiben des Tabakkonzerns Philip Morris an die Trafikanten hervorgeht, kostet ein Packerl ab kommenden Montag um 20 Cent weniger (von 4,90 auf 4,70 Euro). Damit sinkt erstmals in Österreich der Preis dieser Marke. Der US-Konzern nennt den verschärften Wettbewerb als Grund.

„Billigzigaretten boomen in Österreich, wir sind gemessen am EU Durchschnitt führend bei Zigaretten zum Preis von 4,20 Euro oder weniger pro Packung“, begründet Philip Morris-Geschäftsführerin Christiane Schwall auf Anfrage diese „historische“ Entscheidung. „Bereits jetzt liegen knapp 60 Prozent der in Österreich verkauften Zigaretten in diesem Preisbereich ­und alles deutet darauf hin, dass dieser Trend auch weiter anhält bzw. sich weiter verstärkt.“ Knapp zehn Prozent des Marktes seien seit April um bis zu 40 Cent abgesenkt worden. Marlboro hält hier zu Lande nur noch bei einem Marktanteil von 14 Prozent, 2009 waren es noch 22 Prozent. Insgesamt beträgt der Marktanteil von Philip Morris 37 Prozent.

Seufzen über die laufenden Preissenkungen dürften nicht nur die Tabaktrafikanten, deren Verdienst sich verkleinert (Trafikanten bekommen per Gesetz 53 Prozent vom Nettoerlös, also abzüglich aller Steuern, die restlichen 47 Prozent der Hersteller), sondern auch die zuständigen Beamten im Finanzministerium. Sie dürften sich wohl bei der jüngsten Reform der Tabaksteuer verkalkuliert haben. Konservativen Berechnungen zufolge dürfte sich der Steuerentfall auf zumindest 40 Millionen Euro für das Doppelbudget 2014/2015 belaufen. Die Tabaksteuer wurde erst im Frühjahr um durchschnittlich 15 Cent je Packung erhöht und sollte insgesamt zusätzlich bis zu 300 Millionen Euro ins Budget spülen.

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