„Ich bin sehr optimistisch, dass wir die schwierigste Zeit definitiv hinter uns haben, es schaut jeden Monat besser aus. Die Menschen wollen reisen und Thailand ist eine wundervolle Destination“, erklärt Tyler. Er schätzt, im Oktober/November, zu Beginn der Hauptsaison, den Normalbetrieb zu erreichen.
Das Haus war während der Pandemie nie geschlossen. Derzeit sind von den 1.300 Mitarbeitern rund 1.000 wieder im Job, die Zugehörigkeit zu einem internationalen Hotelkonzern bewährte sich. 130 Mitarbeiter jobbten in anderen Mandarin Orientals, die gut ausgelastet waren, etwa im Mittleren Osten, den USA und in Europa. „Für die Kollegen war das eine großartige Erfahrung. Sie alle hatten Thailand noch nie verlassen. Das Programm war hilfreich für die anderen Häuser und auch für unsere Leute, die international Erfahrung sammeln konnten.“
Die staatliche Unterstützung in Thailand war minimal, „es gab nur kleinere Zuschüsse zur Sozialversicherung“, berichtet Tyler. Weshalb viele Unternehmen, vom kleinen Mopedverleih bis zu Hotels, nicht überlebten. Doch dem Pandemie-Management der Regierung stellt Tyler ein gutes Zeugnis aus. „Asien hat einen anderen Zugang zu einer Pandemie als die EU, hier sieht die Bevölkerung Covid wirklich als schwere Krankheit. Die Spitäler waren nie voll.“ Die Zahl der Neuinfektionen liege derzeit bei etwas über 20.000, bei 70 Millionen Einwohnern, rechnet der Hotel-Chef vor. Ohne Maske laufen nur Touristen herum.
Der Tourismus ist in Thailand mit 20 Prozent des BIP noch etwas wichtiger als in Österreich. Doch Thailands Wirtschaft sei „sehr komplex und entwickelt, neben einer großen landwirtschaftlichen Basis und der Fischerei gibt es eine signifikante Industrie, von Autos bis zu Elektronik“.
Durch das Ausbleiben der Gäste habe sich die Natur im Süden des Landes erholt. Die Branche brauche keine Transformation, meint Tyler, „das Modell ist ja grundsätzlich erfolgreich, es kommen Millionen Gäste. Sie haben hier die Luxushotellerie genauso wie Backpacker-Guesthouses“. Er habe seinen ersten Thailand-Urlaub noch in guter Erinnerung, „ich übernachtete damals um 10 Dollar, und das gut. Aber wir müssen alle evaluieren in Bezug auf Umwelt und Nachhaltigkeit“. Die ganze Hotelgruppe beispielsweise benutze kein Plastik, das nur einmal verwendbar sei.
Thailands Tourismus schleudert derzeit, Urlaub in Südost-Asien war noch nie so günstig wie jetzt. Auch die Luxushotellerie hat reagiert. Tyler: „In einer Krise wie dieser muss man entweder doch die Preise senken oder den Wert für den Gast steigern, so wie wir es tun. Wir bieten für denselben Preis mehr, etwa zusätzliche Spa-Behandlungen oder Upgrades.
“Luxus-Haus
1876 am Chao Phraya River erbaut, zählt das Stamm-Hotel berühmter Literaten zu den weltweit besten Häusern. Das 4:1 Verhältnis von Personal zu Gästen ist das höchste in Bangkok.
Zwei Pools, 11 Restaurants und Bars, private Shuttle-Boote, Iconsiam, Thailands neuestes und größtes Einkaufszentrum, sowie Sky Train Station (Saphan Taksin) in der Nähe. Die Mandarin-Oriental-Kette mit 12.000 Mitarbeitern ist in 24 Ländern mit 36 Hotels und sieben Residenzen präsent und gehört zum südostasiatischen Mischkonzern Jardine Matheson Group mit mehr als 440.000 Mitarbeitern
Karriere
Der in der Schweiz aufgewachsene Brite Anthony Tyler ist seit Oktober 2020 General Manager, zuvor Manager in Europa, Amerika und Asien.
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