MAN Steyr: Konzern „für Gespräche über Nachnutzung des Werks offen“

MAN Steyr: Konzern „für Gespräche über Nachnutzung des Werks offen“
Gewerkschafter vermittelte MAN zwei neue Interessenten

Am 9. Juni werden bei MAN in Steyr (1.900 Stammmitarbeiter) die Verhandlungen über einen Sozialplan fortgesetzt. Denn der deutsche Lkw-Bauer will das Werk Ende 2022 schließen, nachdem die Belegschaft die Übernahmepläne des Industriellen Siegfried Wolf abgelehnt hat. Doch es gibt einen weiteren Funken Hoffnung.

Wie Gewerkschaftssekretär Alois Stöger (Proge) dem KURIER bestätigt, wurden der MAN-Steyr-Führung um Richard von Braunschweig zwei neue Interessenten namhaft gemacht.

„Ein Interessent ist ein Start-up im Bereich Elektromobilität, der andere ist ein Unternehmensberater“, sagt Stöger zum KURIER. „Der Kontakt ist angebahnt, der Ball liegt nun bei MAN.“ Die Interessenten wollen aber noch nicht genannt werden.

„Wir können bestätigen, dass uns die Arbeitnehmerseite vereinzelt Interessenten genannt hat. Teilweise standen diese aber ohnehin schon mit uns in Kontakt“, sagt MAN-Sprecher Manuel Hiermeyer zum KURIER. „Es ist nach wie vor so, dass Wolfs Firma WSA als einziger Interessent ein industriell logisches und fundiertes Konzept für eine Nachnutzung des Standorts vorgelegt hat.“ Nachsatz: „Grundsätzlich sind wir natürlich weiter offen für Gespräche zu einer möglichen Nachnutzung des Werks mit Dritten.“ Seit dem Mitarbeitervotum Anfang April sei man aber nicht mehr in Verhandlungen mit Wolf.

Indes hat Johannes Jarolim, Anwalt der MAN-Belegschaft in Steyr, dem Aufsichtsratschef der MAN-Mutter VW mitgeteilt, dass „drei weitere einschlägige Unternehmen ihr Interesse an einem Erwerb bzw. einer Fortführung des Standorts angemeldet haben“. Er geht davon aus, dass diesbezügliche Gespräche bereits begonnen haben. Auch Jarolim nennt in seinem Schreiben an VW keine Namen.

K. Möchel, D. Schreiber

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