Magna schreibt wieder Gewinn, Ausblick aber gesenkt

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Auch Fahrzeugbau von Magna Steyr in Graz legte bis Juni einen Gang zu, jedoch ebenso gedämpftere Erwartungen

Ein Jahr nach den Verlusten und dem Erlöseinbruch durch Corona hat der kanadische Autozulieferkonzern Magna heuer bis Juni deutlich mehr umgesetzt und wieder Gewinne eingefahren. Den Ausblick senkte der Konzern jedoch, vor allem wegen des anhaltenden Halbleiterchip-Mangels in der Branche.

Im zweiten Quartal hat Magna den Umsatz im Jahresabstand von 4,29 auf 9,03 Mrd. Dollar (7,62 Mrd. Euro) mehr als verdoppelt. Das Erlösplus spiegle den Anstieg der weltweiten Produktion von leichten Fahrzeugen um 58 Prozent wider, erklärte der Konzern am Freitag. Der Nettogewinn betrug im zweiten Quartal 424 Mio. Dollar, nach 647 Mio. Dollar Verlust ein Jahr davor. Im Halbjahr drehte das Ergebnis von -386 Mio. Dollar auf 1,039 Mrd. Dollar ins Plus, der Umsatz stieg von 12,95 Mrd. auf 19,21 Mrd. Dollar.

"In Anbetracht des Ausmaßes der unerwarteten Produktionsunterbrechungen im zweiten Quartal als Folge des Mangels an Halbleiterchips waren wir mit unserer Gesamtleistung in diesem Quartal zufrieden", kommentierte Konzern-Chef Swamy Kotagiri die Entwicklung im Zeitraum April bis Juni.

Im Segment Komplettfahrzeuge, wie sie bei Magna Steyr in Graz assembliert werden, wuchs der Umsatz im zweiten Quartal von 933 Mio. auf 1,49 Mrd. Dollar, im Halbjahr von 2,25 auf 3,34 Mrd. Dollar. Das (bereinigte) EBIT des Segments verbesserte sich im Quartal von 44 auf 79 Mio. Dollar, im Halbjahr von 94 auf 159 Mio. Euro. Im Konzern drehte das EBIT im Quartal von -600 auf +557 Mio. Euro und im Halbjahr von -197 Mio. auf +1,33 Mrd. Euro. Complete Vehicles war im ersten Halbjahr 2020 das einzige der vier Segmente mit einer positiven EBIT-Marge, insgesamt betrug sie im Konzern -1,5 Prozent, heuer +6,9 Prozent.

Die Umsatzprognose fürs Gesamtjahr senkte der Konzern von bisher 40,2 bis 41,8 Mrd. Dollar auf 38,0 bis 39,5 Mrd. Dollar, dabei im Segment Complete Vehicles von 6,7 bis 7,0 Mrd. Dollar auf 6,3 bis 6,6 Mrd. Dollar. Die EBIT-Marge soll im Gesamtjahr nun bei 7,0 bis 7,4 Prozent liegen (bisher 7,2 bis 7,6 Prozent).

Zur Reduzierung des Ausblicks habe man sich wegen der kurzfristigen Produktionsstörungen in der Branche veranlasst gesehen, so Finanzvorstand Vince Galifi. Dennoch habe man die Erwartungen zum Free-Cashflow 2021 beibehalten. Zudem rechne man, dass sich die Produktionsausfälle in der Branche in den kommenden Jahren etwas erholen, was sich positiv auf Umsatz, Gewinn und Free-Cashflow auswirken dürfte, so Galifi.

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