Männer entdecken die Lust am Shoppen

epa03483749 Simon Carraro of Italy sits with his and companion's purchases on Black Friday at the Lenox Square Mall in Atlanta, Georgia, USA, 23 November 2012. The day after the Thanksgiving holiday, known as Black Friday, is the traditional start of the holiday shopping season. EPA/ERIK S. LESSER
Männer haben zuletzt deutlich mehr modisches Interesse als noch vor vier Jahren bekundet.

Das Interesse der Österreicher an Mode wächst. Haben sich 2008 nur 61 Prozent der Bevölkerung für Mode und Bekleidung interessiert, sind es heuer bereits 72 Prozent. Dies geht aus der jährlich vom Meinungsforschungsinstitut IMAS durchgeführten Verbraucheranalyse hervor.

Was aus der Befragung von 8000 Österreichern besonders hervorsticht: Vor allem Männer bekundeten zuletzt deutlich mehr modisches Interesse als noch vor vier Jahren. Waren es 2008 lediglich 46 Prozent der heimischen Männer, die sich sehr beziehungsweise etwas für Mode und Bekleidung interessierten, waren es heuer bereits 60 Prozent.

Multi-Channeling

Ein weiterer Trend: Multi-Channeling, also der Versuch der Händler, die Kunden via unterschiedlicher Kanäle zu erreichen. Vereinfacht gesagt, das Internet gewinnt an Bedeutung. Laut IMAS-Erhebung hat gut jeder siebte Österreicher schon einmal Bekleidung im Internet gekauft. Hier sind es vor allem jüngere Frauen unter 30 Jahren und junge Personen aus gut situierten Kreisen, die online zuschlagen.

Der Bekleidungsbranche insgesamt bescheinigen die Marktforscher eine Stagnation. Eine Marktsättigung sei immer deutlicher spürbar. Doch während viele etablierte Modeketten auf der Stelle treten und ihre expansionsreichen Zeiten hinter sich haben, drängen neue Labels wie der zu Abercrombie & Fitch zählende günstigere Ableger Hollister oder der irische Textildiskonter Primark auf den Markt und sorgen so für Belebung. Das Ranking der Top-5-Bekleidungshändler (nach Umsatz) ist aber seit Jahren nahezu gleich: Nummer 1 ist H&M, gefolgt von C&A, P&C, Kik und Charles Vögele.

Rückgänge in den Kaufquoten – gemessen am Einkauf in den letzten drei Monaten – mussten vor allem die größeren Player Charles Vögele (23 Prozent 2008 auf 18 Prozent 2012), H&M (26 auf 23 Prozent) und der reichweitenstärkste Diskonter Kik (20 auf 17 Prozent) hinnehmen. C&A konnte die Reichweite von 23 Prozent unter allen österreichischen Verbrauchern ab 14 Jahren seit 2008 halten. Eine leichte Reichweitensteigerung können lediglich New Yorker (mit plus drei Prozentpunkten auf 14 Prozent) und Peek & Cloppenburg (zwei Prozentpunkte auf sieben Prozent) verzeichnen.
P&C spricht dabei vor allem gut situierte Österreicher an. Der typische Käufer ist gut gebildet, zwischen 40 und 49 Jahren alt und hat ein Haushaltsnettoeinkommen von über 2600 Euro monatlich. Aufwind dürfte P&C auch durch die neue, fast 12.000 Quadratmeter große Filiale in der Wiener Kärntner Straße bekommen haben, die im September 2011 eröffnete.

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