Macron-Wahl: Börsen kaum verändert

Emmanuel Macron im japanischen Fernsehen.
Märkte reagieren freundlich, "werden aber nicht unmittelbar invollkommene Jubelstimmung verfallen",

Der deutliche Sieg des Pro-Europäers Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl hat sich zunächst kaum auf die europäischen Finanzmärkte ausgewirkt. Die Börse in Frankfurt am Main öffnete am Montagmorgen 0,33 Prozent im Plus. Die Pariser Börse startete 0,17 Prozent im Plus, in London legten die Kurse um 0,03 Prozent zu. Der Sieg von Macron war weithin erwartet worden.

Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Montag mit behaupteter Tendenz begonnen. Der heimische Leitindex ATX lag kurz nach Handelsbeginn marginal um 0,24 Punkte oder 0,01 Prozent unter dem Freitag-Schluss.

"Ein Votum pro Europa"

Der Wahlsieg Macrons war "ein Votum pro Europa und die nationalen Bewegungen sind offensichtlich im Abdämmen begriffen", so das Fazit des Chefanalysten der Erste Group, Friedrich Mostböck.

"Die Märkte werden jetzt aber nicht unmittelbar in vollkommene Jubelstimmung verfallen", sagte Mostböck am Montag, denn angesichts der bevorstehenden Parlamentswahl im Juni gebe es noch eine gewisse Verunsicherung

Der unabhängige Kandidat war am Sonntag in der Stichwahl um das französische Präsidentenamt gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen angetreten, die einen EU-Austritt und eine Abkehr vom Euro befürwortet. Macron setzte sich aber mit mehr als 66 Prozent der Stimmen deutlich gegen die Front-National-Politikerin durch.

Euro steigt

Die Anleger in Asien reagierten erleichtert auf den Ausgang der Frankreich-Wahl. Die Börse in Tokio schloss am Montag mit 2,31 Prozent im Plus. Der Euro kletterte im asiatischen Handel auf einen Wechselkurs von 1,1023 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit November. Auch gegenüber dem japanischen Yen legte der Euro zunächst zu, fiel dann aber wieder unter die Marke von 1,10 Dollar beziehungsweise 124 Yen.

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