Machtspiele: Cernko soll neuer General der Erste Group werden

Willibald Cernko erhält einen Dreijahresvertrag
Schon kommende Woche könnte der ehemalige Bank-Austria-Chef Willibald Cernko CEO der Erste Bank werden. Überraschend ist aber, wer sein größter Gegenspieler war.

Die Adresse ist nobel: Am Belvedere 1 ist der Firmensitz der Erste Bank, auch wenn zwischen dem Schloss von Prinz Eugen und der Zentrale des Bankimperiums der sechsspurige Gürtel liegt. Doch große Visionen und nobles Ambiente waren unter Andreas Treichl quasi DNA des Konzerns. Ganz so nobel scheint es hinter der Glasfassade der an der Börse mit 12 Milliarden Euro bewerteten Bank derzeit nicht zuzugehen. Es geht um die hitzig diskutierte Frage, wer der nächste Chef werden soll.

Vor wenigen Wochen hat CEO Bernhard Spalt überraschend mitgeteilt, dass er die Bank verlassen wird. Er wurde nach Langzeit-General Andreas Treichl für viele überraschend zur neuen Nummer eins gekürt. Seither haben vier Vorstände die Bank verlassen: Peter Bosek Richtung Luminor-Bank nach Estland, Thomas Schaufler zur Commerzbank nach Frankfurt, Ara Abrahamyan und Gernot Mittendorfer. Auch auf den Management-Ebenen darunter herrscht Kommen und Gehen. Spalt wurde den bisherigen Herrschern in der Erste bald zu eigenständig. Ihm wurde trotz guter Ergebnisse signalisiert, dass seine Zeit abläuft. Dass er diesen Schritt selbst bekannt gab – und das noch vor der Hauptversammlung – war der endgültige Bruch.

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