Auch wegen der Probleme in der Containerschifffahrt – viele Häfen waren geschlossen und Container nicht verfügbar - habe es eine Verlagerung der Fracht hin zu Flugzeugen gegeben. Es handle sich hier aber um überschaubare Volumina, vor allem drehe es sich um kleinere, leichtere und teurere Waren, wie elektronische Geräte, leichte Rohmaterialien oder Textilien. Machtlinger glaubt, dass sich das nach der Krise wieder einpendeln werde.
Omikron werde die Luftfahrt nur kurzfristig beschäftigen, glaubt der FACC-Chef. Das Passagieraufkommen in Europa lag vor dieser Welle ungefähr 20 Prozent unter dem Vorkrisenniveau, durch Omikron ist es um weitere zehn Prozentpunkte gesunken. Das habe aber eher Kurz- und Mittelstreckenflüge betroffen, die Langstrecke kaum – auf dieser werde nach wie vor wenig geflogen.
Prognosen halten
Doch für die Flugzeugbauer und -zulieferer soll es bald wieder bergauf gehen. Für heuer sieht Machtlinger bei Klein- und Mittelstreckenflugzeugen ein Wachstum von fünf Prozent, 2023 sollen es zehn bis 15 Prozent sein. „Damit hätten wir 2023 Fertigungsraten, die über dem Niveau von jener vor Covid-19 liegen.“ Daran erkenne man gut, wie sich der Markt erholt habe. Vor allem der Umstand, dass treibstoffsparende Flugzeuge geordert werden, verleihe der Branche Rückenwind.
Die Wachstumsprognosen der vergangenen Jahre haben sich laut Machtlinger damit als richtig erwiesen, weder Delta noch Omikron hätten sie durcheinandergewirbelt. „Die Luftfahrtindustrie ist sogar über Plan“, so der FACC-Chef. Die Orderraten würde wieder steigen, alle großen Flugzeughersteller würden ihren Kunden raten, sich wieder auf mehr Aufträge einzustellen.
Turnaround geschafft
FACC wird Mitte Februar die aktuellen Geschäftszahlen vorlegen, die laut Machtlinger positiv ausfallen werden. „Wir sehen eine Erholung seit dem dritten Quartal.“ Er spricht von einer Rückkehr zum Wachstum, 2021 sei ein Turnaround-Jahr gewesen.
Das operative Ergebnis entwickle sich laut Plan. Insofern würden die Erwartungen für den Konzernjahresumsatz fürs Gesamtjahr unverändert bei rund 500 Mio. Euro bleiben. Das Betriebsergebnis selbst werde dagegen weiter leicht positiv im einstelligen Millionenbereich erwartet.
2020 hat das Unternehmen einen deutlichen Umsatz- und Ergebniseinbruch erlitten. Bei einem Umsatz von 526,9 Mio. Euro stand ein Verlust von 74,4 Mio. Euro - darin seien aber negative Einmaleffekte in Höhe von 47,6 Mio. Euro enthalten. Davon seien rund 12 Mio. Euro Aufwendungen für den Personalabbau im vierten Quartal.
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