Lenzing erwartet heuer Gewinn auf Vorkrisenniveau

Lenzing-Chef Stefan Doboczky
Der Faserhersteller ist mit dem ersten Quartal zufrieden. Der Gewinn im ersten Quartal liegt bei rund 30 Millionen Euro

Das erste Quartal 2021 ist für den Faserhersteller Lenzing gut gelaufen. Dank Fortschritten beim Impfen und der Erholung des Einzelhandels sei auch die Textil-und Bekleidungsindustrie zunehmend optimistisch. Das habe zu stark steigender Nachfrage und Preisen am globalen Fasermarkt geführt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das erste Quartal brachte Lenzing deutlich mehr Umsatz und Gewinn, das operative Ergebnis 2021 werde "zumindest auf Vorkrisenniveau" liegen.

Der Umsatz stieg im 1. Quartal um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 489,3 Mio. Euro. Dabei haben sich vor allem höhere Viscosepreise wegen einer stark erhöhten Nachfrage aus China ausgewirkt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 36,8 Prozent auf 94,5 Mio. Euro, das Periodenergebnis um 69 Prozent auf 29,9 Mio. Euro. 2019, im letzten Jahr vor der Krise, hatte es allerdings im ersten Quartal noch einen Periodengewinn von 42,8 Mio. Euro gegeben. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist zwischen Ende 2020 und Ende März 2021 von 7.358 auf 7.554 gestiegen.

Lenzing sei auch strategisch auf Kurs. Die Umsetzung des Zellstoffprojekts in Brasilien sei im Plan, das Werk soll im 1. Halbjahr 2022 in Betrieb gehen, die neue Lyocellanlage in Thailand soll im 4. Quartal 2021 in Betrieb gehen, kündigte CEO Stefan Doboczky an. Die Beteiligung an der Maskenproduktion Hygiene Austria wurde wie bereits bekannt im 1. Quartal an den Joint-Venture-Partner Lenzing übertragen und vollständig abgeschrieben.

Lenzing geht von einem steigenden Bedarf an nachhaltigen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranche aus. Dieser Trend dürfte sich, nicht zuletzt auch aufgrund diverser Gesetzesinitiativen, auch nach der COVID-19-Pandemie ungebremst fortsetzen, heißt es in der Aussendung des Unternehmens am Mittwoch. Angesichts der fortdauernden Covid-19-Pandemie seien die Aussichten aber unsicher.

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