Legehühner: Staaten missachten EU-Verbot

Legehühner: Staaten missachten EU-Verbot
Seit 2012 ist die Käfighaltung von Legehühnern in der EU verboten. Zehn EU-Staaten werden nun von Brüssel gemahnt.

Die Käfighaltung von Legehühnern ist in der EU seit Jahresbeginn verboten. Aber nicht alle Länder halten sich daran. Im Juni haben zehn EU-Staaten einen Mahnbrief aus Brüssel erhalten: Entweder das Käfigverbot wird umgesetzt, oder es droht eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. Zu den säumigen Staaten zählen Ungarn, Polen, Italien sowie Belgien, Frankreich und die Niederlande.

Für den Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Gerhard Wlodkowski , mahlen die Mühlen der Brüsseler Bürokratie zu langsam. "Diese billig produzierten Eier aus Käfighaltung gelangen in die Lebensmittelindustrie oder in die Gastronomie und machen unseren Bauern unfaire Konkurrenz. Es dauert lange bis Strafen fällig werden."

Wlodkowski fordert daher von Gesundheitsminister Alois Stöger "klare Regelungen, damit auch im Verarbeitungsbereich die Angaben der Haltungsform verpflichtend vorgesehen sind." Auf den Eiern sind Herkunft, Haltung der Hennen sowie Haltbarkeit vermerkt. Eine verpflichtende Kennzeichnung bei Produkten, die aus Eiern erzeugt werden, gib es derzeit noch nicht.

100 Mio. Euro investiert

Dabei wird nur ein Drittel des Gesamtbedarfs über den Lebensmittelhandel verkauft. Vor allem an ältere Konsumenten. Etwa 40 Prozent der Eier gehen an die Gastronomie, Hotellerie oder Großküchen. Rund 20 Prozent verarbeitet die Lebensmittelindustrie.

Die heimischen Bauern haben etwa 100 Millionen Euro in die artgerechte Hühner-Haltung investiert. Dazu kommen steigende Futterpreise. Franz Kirchweger, von der Erzeugergemeinschaft Frischei, hält daher eine Anhebung der Preise für notwendig.

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