Lebensmittel-Skandal in Großbritannien

In Tiefkühllasagnen der Firma Findus wurden beträchtliche Anteile von Pferdefleisch entdeckt.
Behörden ziehen Lasagne-Produkt aus dem Verkehr und warnen vor Verzehr.

Große Verunsicherung herrscht momentan bei britischen Konsumenten: Die Behörden haben schon wieder Pferdefleisch in Lebensmitteln gefunden. Laut Untersuchungen der Lebensmittel-Aufsichtsbehörde FSA enthielten als Rindfleisch-Lasagne gekennzeichnete Produkte eines großen Herstellers bis zu 100 Prozent Pferdefleisch - die Kunden wussten davon nichts. Die Behörde warnt davor, die Produkte zu essen.

Auch in Schweden ist Pferdefleisch in Lebensmitteln gefunden worden. Wie die Firma Findus am Freitag mitteilte, wurden Tausende Packungen Tiefkühl-Lasagne zurückgerufen. Bei einer Untersuchung sei herausgekommen, dass die Lasagne einen Pferdefleisch-Anteil "zwischen 60 und 100 Prozent aufweise", sagte Henrik Nyberg, Direktor bei Findus Schweden. Hergestellt wird das Produkt von der französischen Comigel-Gruppe in Luxemburg im Auftrag von Findus.

Zwar bestehe nach derzeitigem Stand keine Gesundheitsgefahr, so die FSA in einer Mitteilung. Das Fleisch werde nun aber auf mögliche Überreste von Medikamenten geprüft.

Mehr Tests gefordert

Seit Tagen kommen neue Details zu dem Skandal ans Licht. Tausende Menschen haben ohne ihr Wissen Pferdefleisch gegessen. Es sei „sehr wahrscheinlich“, dass hinter dem Skandal kriminelle Aktivitäten steckten, hieß es von der FSA. Die Behörde will nun Firmen verpflichten, ihre Rindfleisch-Produkte zu testen. Mehrere Supermärkte haben Produkte aus den Regalen genommen, die betroffen waren.

Begonnen hatte der Fall Mitte Januar. In Großbritannien und Irland verkauften Hamburgern, unter anderem der Supermarktketten Aldi und Lidl, wurden Spuren von Pferdefleisch entdeckt. Auch Hamburger der Supermärkte Iceland, Tesco und Dunnes Stores seien betroffen gewesen. Hamburger von Tesco hätten zu 29 Prozent aus Pferdefleisch bestanden. Die Spuren seien nicht gesundheitsschädlich, aber auch nicht erklärlich. "Verbraucher müssen nicht besorgt sein", hieß es damals von der Behörde.

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