KV: Lagerarbeiter und Fahrer erhalten 1,3 Prozent mehr

Symbolfoto.
Zudem einigten sich die Verhandlungspartner auf einen Brutto-Mindeslohn von 1500 Euro und eine Höchstarbeitszeit von 60 Stunden.

Im heimischen Handel bekommen nicht nur die rund 500.000 Angestellten ab Jänner im Schnitt um 1,33 Prozent mehr Geld, sondern auch die Arbeiter. Ihre Löhne steigen per Jahresanfang um 1,3 Prozent. Außerdem einigten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf einen Mindestlohn von 1.500 Euro brutto und eine Höchstarbeitszeit von 60 Stunden pro Woche für das Fahrpersonal.

Der Arbeiter-KV im Handel gilt für rund 120.000 Personen, es sind dies zum Beispiel Lagerarbeiter, Fahrer oder Möbelmonteure. Laut Brutto-Netto-Rechner verdienen sie ab 2017 mindestens 1.199 Euro. Die Sozialpartner einigten sich laut einer Mitteilung vom Donnerstag außerdem auf einen Anstieg des Taggelds um 1,2 Prozent auf 17,64 Euro pro Tag.

Zudem bekommen Fahrer den verpflichtenden 35-stündigen Kurs, den sie alle fünf Jahre machen müssen, bezahlt. Als Arbeitszeit wird die Weiterbildung aber nicht gerechnet, die Fahrer müssen also, wenn sie Pech haben, weiterhin zum Beispiel am Wochenende im Kurssaal sitzen oder in Zeitausgleich gehen. Ohne den Kurs dürften sie nicht mehr weiterfahren.

Neue Höchstarbeitszeit von 60 Stunden

Was die neu eingeführte 60-stündige Höchstarbeitszeit betrifft, haben sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter weiters darauf verständigt, dass die Fahrer in einem Zeitraum von 17 Wochen im Schnitt nicht mehr als 48 Stunden wöchentlich arbeiten dürfen, sagte Andreas Gollner von der Gewerkschaft vida zur APA. Die Einführung der Höchstarbeitszeit von 60 Stunden war eine langjährige Forderung der Arbeitgeber, erklärte Peter Buchmüller von der Wirtschaftskammer (WKÖ) in einer Aussendung.

Im kommenden Jahr wollen sich die Sozialpartner über das Zulagensystem und die Lohngruppen unterhalten. Bei den Zulagen wollen beide Seiten auf ein moderneres System umstellen, da viele Betriebe diesbezüglich Probleme mit der Finanz bekommen haben. Es ist nämlich nicht mehr sicher, ob die Zulagen - etwa für Schmutz oder Erschwernis - steuerfrei sind. So manches Unternehmen hatte da bereits saftige Nachzahlungen zu leisten. Ein weiteres Betreben der Sozialpartner: Die Arbeiter sollen früher als nach derzeit 17 Jahren die maximale Lohnhöhe erreichen.

Zum Vergleich: Die - richtungsweisenden - Metaller haben heuer mit einem KV-Plus von 1,68 Prozent abgeschlossen. Die Handelsarbeiter und -angestellten gehören zu den Geringverdienern in Österreich. Im Mittel (Median) verdienten die unselbstständig Beschäftigten im Land nämlich zuletzt 1.839 Euro netto im Monat (inklusive anteiligem Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte zusammengerechnet), wie aus Daten der Statistik Austria für das Jahr 2014 hervorgeht.

Kommentare