Kritik an Lohndumping bei deutschen Schlachtern

Kritik an Lohndumping bei deutschen Schlachtern
Die deutsche Billigkonkurrenz ist den österreichischen Sozialpartnern ein Dorn im Auge.

Lohnsklaven aus Osteuropa, die in der deutschen Fleischindustrie für ein paar Euro in der Stunde arbeiten, sind den österreichischen Sozialpartnern ein Dorn im Auge. Dieses Lohn-, Sozial- und Abgabendumping gefährde die heimischen Schlacht- und Zerlegebetriebe. Tausende Arbeitsplätze wären in Gefahr, betonten Vertreter von Wirtschaftskammer, AK und Landwirtschaftskammer am Mittwoch in Linz. Während in Österreich der Kollektivvertrag gelte, wären in Deutschland Tausende Leiharbeiter als Scheinselbstständige unter Umgehung von Mindestlöhnen und Sozialabgaben beschäftigt – eine Wettbewerbsverzerrung, gegen die auf EU-Ebene rasch gehandelt werden müsse.

Deutschland ist für mehr als ein Viertel der europäischen Fleischproduktion verantwortlich und mittlerweile Fleischexporteur. Konzerne wie Tönnies oder die PHW-Gruppe („Wiesenhof“) erzielen Milliardenumsätze.

Dass es auch in der heimischen Fleischindustrie (rund 17.000 Beschäftigte) Missstände gibt, berichtet Erwin Kinslechner von der Gewerkschaft Pro-Ge. Vielfach würden Kollektivverträge umgangen sowie Überstunden und Nachtarbeit nicht abgegolten.

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