Krim-Krise verschreckt Aktienanleger
Zuerst den 10.000er erklimmen und dann noch weiter hinauf. So stellten sich Analysten und Anleger noch vor Kurzem die Entwicklung des Frankfurter Börsenindex DAX vor. Die jetzige Krim-Krise sorgt für Ernüchterung. Am Freitag rutschte der DAX erstmals seit Ende Oktober zeitweise unter die Marke von 9000 Punkten. Vor dem Referendum über die Abspaltung der Krim von der Ukraine ging auch an den Aktienmärkten die Angst vor einer Eskalation der Krise um. "Massive Unsicherheit ist das, was die Börsen gar nicht mögen", sagt Henning Eßkuchen, Analyst der Erste Group. Und weil es jetzt auch schon in der Ostukraine rumore, werde diese Unsicherheit weiter anhalten. Dort gehe es schließlich um die industrielle Basis der Ukraine.
Mit Verlusten war der DAX bei Weitem nicht allein. In Wien etwa fiel der ATX unter die Marke von 2400 Punkten – so tief wie schon seit Ende Juli nicht mehr. Besonders stark erwischte es, auch wegen des starken Yen, die Börse von Tokio (minus 3,3 Prozent). An der Moskauer Börse ging es zeitweise um mehr als fünf Prozent nach unten. Die Kursniveaus in Moskau sind nach der jüngsten Talfahrt (18 Prozent in einem Monat) so tief wie seit 2009 nicht mehr.
Bei Kurskorrekturen kaufen, lautet der Rat von Anlageprofis. Ist der Zeitpunkt schon gekommen? "Der Rat ist zwar nicht prickelnd, aber man sollte lieber noch abwarten", sagt Analyst Eßkuchen.
Gold erwies sich am Freitag einmal mehr als Fluchtwährung der Investoren. Mit bis zu 1387,75 Dollar je Feinunze erreichte das Edelmetall den höchsten Wert seit September.
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