Beim Umsatz beträgt das Plus sogar saftige 28 Prozent, teilt Ruefa dem KURIER mit. Dass der Umsatz so viel stärker wächst, liege vor allem daran, dass Gäste heuer länger reisen und höherwertige Kabinen und Zusatzpakete buchen.
Beim Luxus gibt es keine Grenzen
Denn obwohl auch in diesem Jahr günstige Kreuzfahrten für mehrere Hundert Euro angeboten werden, sind den Gästen im Bereich Luxus und ausgefallene Destinationen kaum Grenzen gesetzt. Von eleganten A-la-carte-Restaurants über aufwendige Ausflüge und Wellness bis hin zum Butler-Service reicht das Angebot. Preislich liegen solche Luxus-Kreuzfahrten gut und gerne mal bei 5.000 Euro aufwärts, teilt Ruefa mit.
Aber nicht nur bei der Kulinarik und dem Unterhaltungsprogramm werden die Urlauber anspruchsvoller, auch bei den Destinationen wird das Angebot immer ausgefallener. Zwar ist die klassische Adriaroute vor allem im Sommer bei Familien mit Kindern laut dem Anbieter TUI weiterhin sehr beliebt, jedoch zieht es Senioren und Paare häufig weiter in die Ferne, etwa in die Karibik oder nach (Süd-Ost-)Asien.
Devise: Ab in den Norden
Gerade aufgrund der klimabedingt steigenden Temperaturen in Süd- und Mitteleuropa wollen auch immer mehr Urlauber in den Norden reisen. Der norwegische Anbieter Hurtigruten etwa bietet Fahrten bis nach Spitzbergen oder zum Nordkap an – Nordlichtversprechen inklusive. Auch Aida fährt seine Gäste zum Polarkreis oder bis nach Grönland.
Rückläufig seien die Buchungen für Schiffsreisen in den Nahen Osten, sagt Daniela Ebeert, Kommunikationschefin bei Dertour Austria. Wegen der Angriffe der Houthi-Miliz am Roten Meer haben einige Kreuzfahrtgesellschaften ihre Routen geändert. Einige Reedereien fahren ihre Schiffe aktuell über Afrika anstatt durch den Suezkanal. Andere Anbieter, wie etwa MSC, haben Kreuzfahrten in der Konfliktregion gänzlich abgesagt.
„Das Zimmer fährt mit“
Dass Kreuzfahrten so beliebt sind, erklärt der Obmann des WKÖ-Fachverbands der Reisebüros Gregor Kadanka mit dem breiten Leistungsangebot, dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis (All-inclusive) und damit, dass Reisende innerhalb einer kurzen Zeit eine Vielzahl an Destinationen sehen können.
Im Vergleich zu Rundreisen an Land „fährt das Zimmer immer mit“ und Urlauber ersparen sich das wiederholte Ein- und Auspacken und wechselnde Quartiere. Ein Nachteil von Kreuzfahrten ist laut Kadanka, dass man an die vorgegebenen Routen und Städtebesuche gebunden ist, sodass individuelle Planung kaum möglich ist.
Zu konkreten Umsatzzahlen gibt keines der angefragten Unternehmen eine Auskunft, genauso wenig über Preissteigerungen. Die WKÖ hat nach eigenen Angaben keine genauen Zahlen zu gestiegenen Reisekosten. Kreuzfahrten wären aber insbesondere von den hohen Energiekosten betroffen.
MSC teilt dem KURIER mit, dass das Unternehmen zwar durch seine Zulieferer von der Teuerung betroffen sei, aber trotzdem versuche, „stets die Preise stabil zu halten“. Dertour-Sprecherin Ebeert sagt zum KURIER, dass aufgrund gestiegener Flugpreise Kreuzfahrten mit Flügen heuer um etwa zehn Prozent teurer seien als 2023.
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