Bei Grundmann Beschlagtechnik wackeln 112 Jobs

Bei Grundmann Beschlagtechnik wackeln 112 Jobs
Der Betrieb hat 6,67 Mio. Euro Schulden und kann nicht fortgeführt werden.

Das niederösterreichische Traditionsunternehmen Grundmann Beschlagtechnik GmbH, das 1894 in Hainfeld gegründet wurde, steht vor dem Aus. Laut den Gläubigerschutzverbänden Creditreform und KSV1870 wurde am Freitag ein Konkursverfahren über den Betrieb eröffnet. 112 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Die Schließung des Unternehmens ist programmiert. „Das Unternehmen verfügt über keinerlei Liquidität mehr, aus der eine Fortführung finanziert werden kann“, heißt es im Insolvenzantrag. „Aus diesem Grund erscheint eine mittel- bzw. langfristige Fortführung des Unternehmens in der Insolvenz ausgeschlossen sein.“

Die Pleite-Ursachen

Seit vielen Jahren kämpfte der Hersteller von Schlössern und Türbeschlägen gegen die Billigkonkurrenz aus Fernost an. Im Jahr 2011 übernahm die BFG Industrie Holding GmbH von der Wilhelm Grundmann Familien-Privatstiftungen das Unternehmen und setzte ein Reorganisationsprogramm um. Doch der geschäftliche Kampf gegen die Billigimporte aus Asien setzte sich fort. „Der Preiskampf führte dazu, dass im Bereich Wohnbauschlösser die Umsätze um 50 Prozent zurückgingen“, heißt es weiter. 2011 betrug der Bilanzverlust 950.000 Euro. Im Jahr 2012 wurden 8,15 Millionen Euro umgesetzt, das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug minus 769.000 Euro und der Bilanzverlust 1,718 Millionen Euro. Dazu kam, dass auch im Objektbau im laufenden Geschäftsjahr der Absatz um 15 Prozent eingebrochen ist. Kürzlich hat die Hausbank den Kreditrahmen bzw. den Geldhahn zugedreht, „sodass für Juni 2014 die Löhne und Gehälter nicht mehr ausbezahlt werden konnten“.

Das Vermögen

Die Aktiva von Grundmann haben einen Buchwert in Höhe von 3,15 Millionen Euro, davon entfallen 963.000 Euro auf Grundstücke, 1,02 Millionen Euro auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie 170.000 Euro auf Maschinen.

Die Schulden

Die Passiva betragen 6,67 Millionen Euro, davon entfallen 2,9 Millionen Euro auf die Hausbank und 2,45 Millionen Euro auf Beendigungsansprüche der Dienstnehmer.

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