Schellnhuber, der das weltbekannte Potsdam-Institut für Klimaforschung 1992 gegründet und bis 2018 geleitet hat, war kürzlich zu Gast in der neuen Produktionshalle der Firma Wiehag in Altheim (Bez. Braunau). Der Holzbau-Unternehmer Erich Wiesner hatte gemeinsam mit dem öko-sozialen Forum Schellnhuber zum Vortrag geladen. Seit Dezember 2023 leitet der 73-Jährige das Internationale Institut für angewandte Systemanalyse in Laxenburg bei Wien.
Der Westen kann kein Vorbild sein
Er warnte davor, die westliche Lebens- und Verhaltensweise auf die gesamte Welt auszubreiten. „Wenn alle auf der Welt so bauen würden wie der Westen, wäre die Erde morgen kaputt.“ Man müsse für die Städte neue Lösungen finden. Während bei der Herstellung von einer Tonne Stahl eine Tonne CO2 freigesetzt werde, binde eine Tonne Holz eine Tonne CO2. „Es gibt einen natürlichen Regelungsmechanismus und der heißt Baum.“
Den Planeten aufforsten
Er plädiert für die Wiederaufforstung des Planeten, mit den Bäumen könnten alle Schäden, die dem Planeten zugefügt worden seien, geheilt werden. Eine Fläche von einer Milliarde Hektar sei degradiert worden. „Wir könnten im Prinzip eine Billion, also eine 1000 Milliarden Bäume pflanzen.“ Schellnhubers Schlussfolgerung: „Wir können die Welt mit dem Holzbau retten.“
75 Mrd. Tonnen CO2
Wenn künftig die Bauten zu 90 Prozent aus Holz errichtet würden, würde man 75 Milliarden Tonnen CO2 entnehmen. Allein die zwei zusätzlichen Milliarden Menschen organisch zu behausen, würde das Klimaziel retten. „Das ist eine großartige Chance. Wir müssen den Menschen die Geschichte erzählen, wie wunderbar das ist."
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