Klage vor der WTO: EU erhöht den Druck auf China

Schnaps aus Litauen darf nicht mehr in China eingeführt werden
Vor Schiedsgerichten der WTO soll der Streit um Patentrechte und die unzulässige Handelsblockade gegen Litauen geklärt werden

Monatelang wurde verhandelt – doch die EU und China kamen einander bei zwei großen Streitpunkten keinen Millimeter näher. Die EU-Kommission in Brüssel verschärfte daher am Mittwoch ihre Gangart und beantragte bei der Welthandelsorganisation (WTO) die Einrichtung zweier Schiedsgerichte. Diese könnten spätestens Ende Jänner ihre Arbeit aufnehmen.

Worum geht es? Zum einen um diskriminierende Handelsbeschränkungen Chinas gegenüber dem kleinen Litauen. Ursprung des Konflikts war die Eröffnung eines Taiwan-Büros in der litauischen Hauptstadt Vilnius. China, das Taiwan als zu seinem Staatsgebiet zugehörig ansieht, reagierte empört.

Seither weigert sich das Reich der Mitte, Waren aus Litauen zu verzollen. Die litauischen Exporte nach China brachen um 80 Prozent ein. Zudem erhöhte Peking den Druck auf andere europäische Unternehmen, litauische Komponenten aus ihren Lieferketten zu entfernen.

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