Kika/Leiner soll aufgemöbelt werden

Die Geschäfte sollen besser inszeniert werden, wünscht sich der neue Chef.
Nach den Kündigungen will der neue Chef nun wieder 50 Mitarbeiter aufnehmen. Es fehlen Fachleute in der Küchenabteilung.

Drei Jahre gibt sich der neue Kika/Leiner-Chef Reinhold Gütebier Zeit, um die Möbelhauskette wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. „Ich glaube, das ist realistisch“, sagt er nach drei Monaten im Chefsessel.

Noch gibt es in seiner Rechnung aber viele Unbekannte. Da wären zum Beispiel die 22 Standorte in Osteuropa. „Anfang Jänner entscheidet die Signa, was mit dem Auslandsgeschäft passiert“, sagt Gütebier, der laut eigenen Angaben in engem Kontakt mit Signa-Chef René Benko ist. „In den vergangenen zwei Wochen haben wir uns vier Mal getroffen. Er hat sich in die Möbelbranche eingearbeitet, das konnte ich mir so gar nicht erwarten“, sagt Gütebier, der in den vergangenen Wochen durch einen Großteil der Filialen getourt ist. Was er gesehen hat, hat ihn oft mäßig begeistert.

 

Kika/Leiner soll aufgemöbelt werden

Der neue Kika/Leiner-Chef in Kampfpose

 

 

Einerseits sieht er einen Investitionsstau, andererseits ist er von der Warenpräsentation mäßig begeistert. Bei letzteren setzt er auf seine Mitarbeiter, die für „mehr Stimmung und Inszenierung“ sorgen sollen. Bei den Investitionen in die Standorte ist der gebürtige Deutsche aber auf den Investor René Benko angewiesen. Der Neo-Möbelhausbesitzer muss Geld für die Häuser locker machen – schließlich gehören auch die Immobilien einer seiner Gesellschaften. „Also entscheidet er als Vermieter über Investitionen in die Häuser.“

50 neue Jobs

Gütebier kündigt derweil an, dass er im nächsten Quartal 50 zusätzliche Mitarbeiter aufnehmen will. Klingt viel, ist bei aktuell österreichweit 42 Möbelhäusern mit insgesamt 4700 Mitarbeitern überschaubar. Gebraucht werde vor allem Fachpersonal für die Küchenabteilungen, deren Umsätze in der Krise weggebrochen sind. Bei Anschaffungen von mehreren Tausend Euro wollen Kunden auf Nummer sicher gehen, dass es den Verkäufer noch länger gibt. Eine Formel der Möbelhausmanager lautet, dass 20 bis 30 Prozent des Umsatzes aus der Küchenabteilung kommen müssen – Kika/Leiner ist davon noch weit entfernt. „Wir müssen die Untergrenze erst wieder erreichen“, sagt Gütebier.

 

 

Relativ konkrete Pläne gibt es wie bereits berichtet für den Leiner-Standort auf der Wiener Mariahilfer Straße. Wie genau die Pläne ausschauen, verrät Gütebier nicht, nur dass der Arbeitstitel „KaDeWe“ heißt. Das Luxuskaufhaus in Berlin ist ebenfalls bereits in Besitz der Signa Holding.

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