Kein Zuckerschlecken für Zuckerproduzenten

Die Zuckerproduktion wird steigen
Der Verbrauch von Zucker steigt langsamer als die Produktion. Das beschädigt die Bilanzen der Branche.

Im heurigen Jahr wurden in Österreich um rund fünf Prozent weniger Ackerflächen für den Anbau von Zuckerrüben genützt als 2013. Im Kommenden werden es noch weniger Anbauflächen für die Zuckerproduktion sein. Um wie viel weniger steht noch nicht fest. Dennoch stieg in ganz Europa die Erntemenge um 10 Prozent auf neue Rekordwerte. Weltweit ist der Zucker-Verbrauch aber nur um zwei Prozent gestiegen. Die Weltmarktpreise sind daher seit 2011 fast permanent gesunken.

Dazu kommt, dass der Zuckergehalt der in Österreich geernteten Rüben gesunken ist. Es werden daher mehr Rüben für die Produktion der selben Menge Zucker benötigt. Die Transport und Energiekosten des Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzerns Agrana sind daher gestiegen. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Bilanz. Der Umsatz der Agrana ist im ersten Halbjahr 2014 vor allem wegen des Zuckerbereichs um 17,9 Prozent zurückgegangen. Der Konzerngewinn sank von 69,2 auf 60,9 Millionen Euro. Beim Branchenriesen Südzucker sank der Umsatz um 11 Prozent und das operative Ergebnis um 64 Prozent.

EU-Marktordnung

Mit verantwortlich für die Probleme ist die derzeitige EU-Marktordnung. Erst ab 2017 wird es eine völlige Liberalisierung des EU-Zuckermarktes geben. Derzeit gibt es noch Export- und Importkontingente, verweist Agrana-Generaldirektor Johann Marihart auf den Ist-Zustand. Nach 2017 sind Gunstlagen für den Rübenanbau wie Österreich im Vorteil. Förderungen sind in der EU allerdings weiterhin möglich.

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