Kein Taigun von VW: Das SUV ist zu kurz geraten

Kein Taigun von VW: Das SUV ist zu kurz geraten
Außerdem muss VW die Bilanzvorlage und die Hauptversammlung verschieben.

Volkswagen gibt die Pläne für den kompakten Stadtgeländewagen Taigun auf. „Das Auto, so wie wir es bisher gezeigt haben, war zu kurz“, sagte ein Sprecher am Freitag in Wolfsburg. Zuvor hatte das Magazin Focus darüber berichtet.

2012 hatte VW eine Studie des Taigun in Brasilien vorgestellt, das Serienmodell hätte eigentlich schon heuer auf den Markt kommen sollen. Anfang März wolle der Konzern nun aber beim Autosalon in Genf die seriennahe Studie eines anderen kleinen SUV präsentieren, sagte der Sprecher.

Bislang hat Volkswagen zwei reine SUV-Modelle im Angebot: den Touareg und den etwas kleineren Tiguan. Vor allem für den US-Markt ist zudem noch ein größerer Geländewagen geplant. Im vergangenen Jahr hatte VW bereits Pläne für eine Neuauflage des bisherigen Phaeton gestoppt. Die Luxuslimousine soll nur noch als reine Elektroversion auf den Markt kommen.

Hauptversammlung verschoben

Der Abgas-Skandal zwingt den Volkswagen-Konzern zum Verschieben seiner Jahresbilanz und des jährlichen Aktionärstreffens. Neue Termine seinen unerlässlich wegen „offener Fragestellungen im Zusammenhang mit den Folgen der Abgasthematik und den daraus resultierenden Bewertungsfragen“, teilte die Volkswagen AG am Freitag in Wolfsburg mit.

Für die ursprünglich für März und April anberaumten Termine werde es „zeitnah“ neue Daten geben. Zudem teilte VW mit, dass 2015 ein Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) „auf dem Niveau des Vorjahres“ erwartet werde - jedoch vor sogenannten Sondereinflüssen wie etwa der bereits erfolgten milliardenschweren Rückstellung für die Abgas-Affäre. Details zur Höhe dieser Sonderfaktoren nannte der Konzern nicht.

Der Konzern hatte ursprünglich vorgehabt, am 10. März in Berlin seine Jahresbilanz zu präsentieren und am 21. April seine Hauptversammlung in Hannover abzuhalten. Bei dem Aktionärstreffen wollte der Autobauer zudem Zwischenstände geben zur Aufklärung des Skandals und der Schuldfrage. Dieses zeitliche Ziel bleibe trotz der Verschiebung erhalten.

Zulieferer besorgt

Unterdessen schlagen die Zulieferer des kriselnden VW-Konzerns Alarm. "Das Ordervolumen geht zurück, teilweise über alle Baugruppen hinweg", sagte der Chef des Metallarbeitgeberverbandes in Niedersachsen, Volker Schmidt, am Freitag in Hannover. Sein Verband NiedersachsenMetall vertritt die VW-Lieferanten im Heimatbundesland des Autobauers, der wegen des Abgasskandals unter Druck steht.

Schmidt berief sich auf eine Umfrage unter mehr als 100 Zulieferern vom Jänner. Die befragten Betriebe beklagten sich zudem massiv über fehlende Informationen vom Konzern. "Die Zulieferer leiden unter der Lage, dass sie keine Informationen, keine Erklärungen erhalten. Aus dieser Unkenntnis erwächst große Unsicherheit", sagte er. "Mich betrübt die Situation bei VW extrem."

Details zum Bestellrückgang nannte Schmidt nicht. Jedoch sei eine "Trennlinie" zu erkennen, die zwischen der Zuliefererarbeit für Diesel und für Benziner verlaufe.

Kommentare