WorldSkills 2024: Wie es Team Austria geht und warum einer aussteigen musste
Unter strahlender Sonne, aber bei eisigem Wind, treffen Hunderttausende in den Hallen der Euroexpo in Lyon, Frankreich, ein. In dieser 140.000 m² großen Messehalle finden bis morgen, Samstag, die Berufsweltmeisterschaften WorldSkills statt. Rund eine Viertelmillion Besucher sehen sich dort die 47. WorldSkills an.
Der Druck ist groß, doch die unendliche Motivation der jungen Fachkräfte ist noch größer. Aus der ganzen Welt sind „Young Talents“ angereist, um ihre beruflichen Fähigkeiten auf die Probe zu stellen. Wie auch im vergangenen Jahr während der EuroSkills in Danzig, Polen, wird auch heuer wieder geschweißt, gemalt, gekocht, geschliffen, geplant, vermessen, begrünt, mitgefiebert und gelacht. Heute ist bereits der dritte Wettbewerbstag der Berufsweltmeisterschaften, und die Bewerber schließen langsam ihre Arbeiten ab.
Glatt lief bisher jedoch nicht alles: Ein Mitglied von Team Austria musste sich am Vortag von den Skills verabschieden.
Der Möbeltischler Thomas Leitner bricht aufgrund einer Verletzung an seiner linken Hand die Teilnahme an der Berufs-WM vorzeitig ab, heißt es vor Ort. Es handle sich um eine Sehnenverletzung: „Trotz großer Schmerzen hätte ich gerne weitergemacht. Nach der Untersuchung konnte der Arzt jedoch nicht ausschließen, dass ich bleibende Schäden erleiden könnte, wenn ich den Wettbewerb fortgesetzt hätte“, erklärt er sichtlich enttäuscht. Besonders ärgerlich ist es für ihn, da er seiner eigenen Einschätzung nach auf Medaillenkurs gewesen wäre.
Kurz vorm großen Finale
Aktuell laufen die Skills auf Hochtouren. Am Samstag werden die letzten Kräfte gebündelt, um das Finale zu meistern. Insgesamt treten heuer bei den WorldSkills 1.600 Fachkräfte in 62 Disziplinen an. Team Austria hat 47 junge Fachkräfte nach Lyon geschickt – alle motiviert und auf Gold aus. Keine Hürde könnte sie davon abhalten.
Ein Beispiel ist die Grafikdesignerin Johanna Haimel, die mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Es kam zu mehreren Softwareabstürzen: „Das bringt mich aber nicht aus der Ruhe. Es ist eben wie im echten Berufsleben“, sagt sie und macht sich weiter an die Arbeit.
Ähnlich positiv klingt auch David Gschaar. Als Kfz-Techniker geht er bei unterschiedlichsten Fahrzeugmodellen auf Fehlersuche. „Die zu identifizierenden Fehler sind unglaublich schwer auszumachen. Außerdem sind die Aufgabenstellungen so gemacht, dass man niemals alle Fehler findet. Beinahe nach jedem Modul beschleicht einen ein schlechtes Gefühl. Da heißt’s dann: abhaken – und mit Vollgas weiter“, lautet sein Motto. Gschaar bleibt optimistisch und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
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