Wo wollt ihr hin? Die attraktivsten Arbeitgeber für Studierende

Red Bull ist unter Wirtschaftsstudierenden der beliebteste Arbeitgeber
Was ist los mit der Generation Y? Junge wollen Sicherheit und viele Jahre beim ersten Arbeitgeber bleiben, zeigt eine neue Studie von Universum. Plus: die attraktivsten Unternehmen

Jahrelang machten sich Arbeitgeber darüber Gedanken, wie man die als unstet geltende Generation Y und ihre Forderungen nach Flexibilität, viel Freiheit und Selbstbestimmung befriedigen kann – und sie im Unternehmen halten kann.

Wo wollt ihr hin? Die attraktivsten Arbeitgeber für Studierende
Doch einer aktuellen Studie vom Employer Branding Spezialisten Universum nach, suchen die durchschnittlich 24-Jährigen nun wieder Sicherheit und Kontinuität. Mehr als 50 Prozent aller befragten Studierenden wollen fünf oder mehr Jahre beim ersten Arbeitgeber bleiben. „Der scheinbare Widerspruch muss im Kontext von Arbeitsmarktfähigkeit gesehen werden. Bei der Generation Y ist der Wunsch nach sogenannter Employability – also der Fähigkeit, sich aufgrund der eigenen Kompetenzen einen Arbeitsplatz zu sichern – aufgrund ihres hohen Sicherheitsdenkens groß“, erklärt Universum Österreich Geschäftsführer Yves Schneuwly. Im Klartext: Sie wollen einen fixen Arbeitsplatz, wo ihnen die Möglichkeit gegeben wird, zu lernen, zu wachsen und sich zu entwickeln. Zudem wollen die Jungen Work-Life-Balance: Rund 60 Prozent nennen sie als ihr oberstes Karriereziel. 39 Prozent hat einen sicheren und beständigen Job als Karriereziel definiert. Für die Attraktivität eines Arbeitgebers ist jedoch ein attraktives Grundgehalt Treiber Nummer eins.

Bilder: Die zehn beliebtesten Arbeitgeber

Universum fragt die Studierenden ebenso nach den attraktivsten Arbeitgebern: Die Top drei der Wirtschaftsstudierenden sind – wie 2013 – Red Bull, Google und IBM. Ihre beliebteste Branche bleibt „Management- und Strategieberatung“: Während McKinsey (Rang 7 (-3)), The Boston Consulting Group (Rang 9 (-1)) und Roland Berger (Rang 43 (-5)) an Attraktivität verlieren, gewinnt Accenture (Rang 42 (+5)) in der Gunst der Studierenden ebenso wie Horváth & Partners (Rang 85 (+29)). Zu den Aufsteigern zählen auch die Casinos Austria (Rang 39 (+25)), Bosch (Rang 48 (+10)) und Austrian Airlines (Rang 16 (+9)).

Bei den angehenden Ingenieuren und IT-Experten bleibt Google die unangefochtene Nummer 1. Gefolgt von BMW und Siemens Österreich. Vor allem Automobilhersteller und -zulieferer können bei den österreichischen Technikstudenten punkten: Porsche schafft den Sprung in die Top 10 (Rang 7 (+17)), Daimler (Rang 17 (+8)), Magna Steyr (Rang 18 (+1)) und Bosch (Rang 22 (+9)) gewinnen. Einen großen Schritt nach vorne konnte auch Andritz (Rang 9 (+3)) machen. „Computer- und IT-Dienstleitungen“ bleibt die beliebteste Branche bei den Studierenden der Ingenieurwissenschaften und IT. Attraktiv finden sie neben Google allerdings nur Microsoft (Rang 6 (+0)) und T-Systems (Rang 45 (+17)), wohingegen IBM (-4) und SAP (Rang 28 (-5)) an Beliebtheit verlieren. Einen großen Schritt nach vorne konnte Andritz (Rang 9 (+3)) mit dem Einstieg in die Top 10 verzeichnen. Weitere Aufsteiger mit Platzierung in den Top 50 sind General Electric (Rang 40 (+39)), Raiffeisen Bank International (Rang 38 (+22)) und The Boston Consulting Group (BCG) (Rang 42 (+5)). „Studierende der Ingenieurwissenschaften und angehende IT-Experten sind heißbegehrte Talente – und das nicht nur innerhalb ihrer Branche“, so Schneuwly. „Wir stellen fest, dass immer mehr Arbeitgeber aus studienfachfremden Brachen wie z. B. der Beratung gezielt um sie werben. Das verstärkt natürlich auch den Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt.“

Der Employer Branding Spezialist Universum befragt jährlich über 700.000 Studierende und Young Professionals weltweit zur Wahrnehmung und Attraktivität von Arbeitgebern, zu ihren langfristigen Karrierezielen und -präferenzen sowie ihren Gehaltserwartungen. Die heute zum 8. Mal veröffentlichte Universum Student Survey Austria ist die landesweit größte Befragung unter mehr als 6.600 Studierenden an rund 30 Hochschulen.
6.612 Studierende aus ganz Österreich nahmen zwischen November 2013 und März 2014 an der jährlichen Studierendenbefragung von Universum teil. Die teilnehmenden Wirtschafts- und Technikstudenten im Alter von durchschnittlich 24 Jahren investierten im Rahmen einer Online-Befragung rund 20 Minuten, um Auskunft über ihre Karrierevorstellungen und Wunscharbeitgeber zu geben.

Die abgefragten Karriereziele basieren auf den Career Anchors von Edgar Schein, emeritierter Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und einer der Begründer der Organisationspsychologie und -entwicklung. Mithilfe der Arbeitgeberpräferenzen können Studierende darüber hinaus durch ihre konkreten Erwartungen an ihren ersten Arbeitgeber ausdrücken, was für sie einen Arbeitgeber attraktiv macht. In dem von Universum entwickelten wissenschaftlichen Modell werden vierzig Kriterien der Arbeitgeberattraktivität abgefragt, die sich in die vier Dimensionen «Ansehen & Image des Arbeitgebers», «Eigenschaften des Jobs», «Mensch & Kultur» und «Gehalt & Aufstiegsmöglichkeiten» gruppieren lassen.

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