Wer will mitspielen?
Sie tragen ihre Sakkos, Blazer, Blusen und Hemden als wären sie ihnen von den Hebammen direkt nach der Geburt übergezogen worden. Total selbstverständlich, mitgewachsen, wie Haut. So stehen sie in der Schlange vorm Eingang des Mozartforums, im Foyer desselbigen mit einem Bier, einem Glas Wein oder einer Frucade in der Hand. Es sind viele, rund 150. Sie bilden eine redende, lachende, zuhörende, freundliche Gruppe, die sich neben dem Dresscode auf weitere gemeinsame Spielregeln geeinigt hat: Ihr Startkapital ist ihre ausgezeichnete Bildung. Mit Ehrgeiz, Engagement und Motivation kommen sie dem Ziel näher. Nämlich: Karriere machen und die Welt zu gestalten, anstatt dabei zuzusehen, wie andere es tun. An diesem Abend gibt es ein paar Turbokarten, um dem Ziel näher zu kommen.
Keine Trockenübung
Seit Mittwoch können sich Studierende und Young Professionals aus der DACH-Region – auch die, die nicht bei der Launch Night waren – um die Teilnahme an der winquadrat bewerben. Einer Konferenz, wo rund 150 Auserwählte im Schloss Esterházy mit zwölf Unternehmen zusammenarbeiten. Darunter die Weltbank, BMF, Post AG, ÖAMTC, McKinsey, Eisenberger & Herzog, Microsoft, REWE, McDonald’s, Zumtobel, Morawa und die voestalpine. Diese Unternehmen haben die Würfel in der Hand, denn alleine sie wählen aus, wer mitspielen darf und wer nicht.
In Workshops werden je zwölf Studierende und Young Professionals mit Experten an unternehmensspezifischen Problemen arbeiten. Beispielsweise werden in der Arbeitsgruppe von Morawa neue Strategien für Printmedien im digitalen Zeitalter gesucht. Zumtobel sucht nach einer Strategie, um den südamerikanischen Markt zu erschließen. McDonald’s will sich für die Zukunft neu positionieren und die voestalpine will zwei Szenarien, wie individuelle Mobilität im Jahr 2030 aussehen könnte.
Zum zehnten Mal findet die winquadrat heuer statt. Hauptthema ist „How digitization transforms industries“. Welche Keynote-Speaker und Stargäste kommen, ist noch nicht fixiert. Aber die sechs Organisatoren der Konferenz vom Uni Managementclub (UNIMC) werden ähnliche Kaliber wie vergangenes Jahr, wo u. a. Sebastian Kurz und Armin Wolf waren, überzeugen.
Vorher noch feiern
Für die Launch Night konnte Maximilian Schrems gewonnen werden. Seine Keynote: „Digital me – was Facebook und Co über mich wissen!?“ Die Antwort: Alles – über alle. Auch Facebook-Abstinenz hilft nicht gegen die gnadenlose Vermessung, Speicherung und Veräußerung der eigenen Person. „Sie sagen immer: ,Was ihr nicht teilt, ist nicht im Netz.‘ Dabei kann alles leicht hochgerechnet werden“, erklärt Schrems. „Wahnsinn“ und „unglaublich“ finden das die Zuhörer.
Nach Max Schrems kommen die sechs Organisatoren auf die Bühne – „six extremly motivated students with great support“, so stellen sie sich vor. Gut gespielt – da fahren sie gleich ein paar Felder weiter.
Der UNIMC|Uni Management Club wurde vor 30 Jahren an der Wirtschaftsuniversität Wien auf Initiative einiger Studierender gegründet. 2005 erdachten einige Studierende im Rahmen des Clubs die Konferenz win², um den Austausch mit der Wirtschaft und der Politik zu forcieren. Die sogenannte Zukunftskonferenz winquadrat ist das jährliche Meisterstück des UNIMC.
Noch vier
Mit vier weiteren Formaten wird das übrige Jahr bespielt. Eines davon ist „Leader for a Day“, das erst gestern stattgefunden hat: Drei Studierende haben den ganzen Tag lang den Staatsoperndirektor Dominique Meyer begleitet. Die Teilnehmer bekommen so einen unverfälschten Einblick in den Manageralltag. Bei der „Executive Lounge“ lernen Studierende in kleinen Gruppen die Menschen hinter einer Manager-Position kennen.
Bei den „Insights“ lernen die Teilnehmer von den Besten in der Branche, wie man Herausforderungen aus der Praxis löst. Außerdem gibt es „Specials“. Weitere Infos sind auf der Webseite zu finden.
Programm
Vom 29. bis zum 31. Mai findet im Schloss Esterházy die Zukunftskonferenz winquadrat zum zehnten Mal statt. Das Hauptthema ist 2015: „How digitization transforms industries“. Das grobe Programm: Abfahrt ist Freitag früh, Freitag und Samstag wird in Workshops gearbeitet, Keynotes gelauscht und am Abend gefeiert. Am Sonntag werden die Arbeiten präsentiert.
Anmeldung
Seit 18. März ist die Anmeldung zur win2 möglich; Ende der Frist ist am 26. April. Bewerbung auf www.winquadrat.at
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