Was tun, wenn der Feind im eigenen Büro sitzt

Diese Woche trat Vizekanzler Reinhold Mitterlehner ab – auch wegen interner Querelen.
Was kann man tun, wenn die Intrigen in der Firma unerträglich werden? Wirtschaftscoach Christine Bauer-Jelinek rät zur Gegenwehr – und im äußersten Fall zu einem freiwilligen Abgang.

Nicht nur in der Politik fliegen die Hackln tief, auch in Chefetagen kommt das häufig vor. Im Team arbeiten, kooperieren und zusammenhalten? Die Realität sieht oft anders aus. Konflikte am Arbeitsplatz gehören dazu – im besten Fall liefern sie sogar positive Impulse. Das klappt aber nur dann, wenn sie offen, fair und konstruktiv ausgetragen werden. Oft geschieht im Arbeitsalltag aber gerade das Gegenteil: statt Probleme sachlich anzugehen, sucht man Sündenböcke, erniedrigt Kollegen, greift vermeintliche Gegner an.

Heimtückische Aktionen in der Chefetage: dabei handelt es sich meist nicht um direkte Angriffe, sondern um hinterhältige Machenschaften. Diese passieren nie zufällig, es steckt ein bestimmtes Ziel dahinter. In vielen Fällen geht es um Macht und Einfluss, um einen Posten. "Wenn der Betroffene merklich abgesägt wird und ein Konkurrent auf den Posten spitzt, sollte der Betroffene die Vorgänge massiv hinterfragen, der Sache auf den Grund gehen", sagt Wirtschaftscoach Christine Bauer-Jelinek. Warnsignale muss man frühzeitig erkennen und befreundeten Kollegen – oder eventuell den Vorgesetzten – um Unterstützung bitten. Allianzen sind wichtig. Nur so könne man das Ruder, wenn überhaupt möglich, noch herumreißen. "Sind jedoch Dinge im Gang, die nicht zu stoppen sind, sollten Betroffene rechtzeitig den Absprung suchen", rät Bauer-Jelinek. Rechtzeitig bedeutet, von sich aus zu gehen, bevor die Kündigung ausgesprochen wird. Kommt es so weit, sind Förderer außerhalb des Unternehmen gefragt. Für den beruflichen Neustart.

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