"Was im Büro zählt: Stil"
Zwei Frauen aus dem Finanzsektor hatten keine Lust mehr auf langweilige schwarze, graue und dunkelblaue Anzüge und Kostüme und gründeten ein Business-Modelabel: Jules and Ela. Gabriele Ulrich-Mohammad ist eine der Gründerinnen. Wir haben sie befragt, was im Business wirklich erlaubt ist.
1. Weiblichkeit im Büro
„Frauen dürfen jederzeit weiblich auftreten“, sagt Gabriele Ulrich-Mohammad. Schicke Kostüme, elegante Etuikleider – gerne auch etwas figurbetont mit tailliertem Blazer – seien durchaus erlaubt. „Doch was im Büro vor allem zählt ist: Stil. Mit tiefen Dekolletés, zu engen oder zu kurzen Röcken und auffälligem Make-up ist frau über das Ziel hinausgeschossen.“
2. Business-Brunch
Darf es ein bisschen lockerer sein? Durchaus: „Mutigere Farben und Materialien sind erlaubt. Anzughosen und Bleistiftröcke können etwa mit einem eleganten Twin-Set kombiniert werden.“ Auch Stoffhosen und elegante Jeans in Kombination mit einem Blazer sind erlaubt.
3. Bewerbungsgespräch
Die Branche bestimmt laut Gabriele Ulrich-Mohammad den Stil. Im Finanzsektor etwa gilt: „Beim ersten Kennenlernen darf die Kleidung nicht im Mittelpunkt stehen. Harmonische Farbkombination wählen, Röcke und Kleider sollten mindestens knielang sein. Nylonstrumpfhosen oder -strümpfe in dezenten Farben sind (auch im Sommer) ein Muss.“ Make-up, Parfüm, Schmuck und Accessoires sollten unauffällig sein.
4. Dinner mit Kunden
Ein laszives Outfit ist ein totales No-Go: „Frau will ja mit Wissen und Berufserfahrung überzeugen. Ein straightes Erscheinungsbild ist Pflicht und schützt in der Regel vor unprofessionellem Verhalten der Gegenseite.“
5. Gala vom Unternehmen
Hosenanzug, Cocktailkleid oder Ballrobe? Die Antwort steht meist auf der Einladung. Falls nicht, rät die Designerin dazu, die Kollegen zu fragen, wie es bei bisherigen Veranstaltungen gehandhabt wurde. Allgemein gilt: „Je exklusiver die Veranstaltung, desto mehr kann man zum Abendkleid tendieren.“
6. Casual Friday
Auch wenn das Wochenende bevorsteht, kann man nicht mit Freizeitkleidung ins Büro kommen. „Shorts, Tanktops und Sportschuhe sollten zu Hause bleiben“, sagt Gabriele Ulrich-Mohammad. Generell würde ein Business-Casual-Outfit passen, bei einem Kostüm oder Hosenanzug kann am Freitag der Blazer beispielsweise durch ein Twin-Set oder einen Cardigan ersetzen oder Jeans mit einem Blazer zu kombinieren.
7.Tabus
Auch wenn die Business-Welt lockerer wird, sind Flipflops, Espandrillos, Spaghettiträger-Tops oder transparente Kleidung nach wie vor Tabus – egal wie heiß es ist. „Auch wenn es bequemer wäre: Das Leben ist kein Ponyhof, das gilt auch für das Office.“
8. Hitzetage
Wie ist man im Sommer stilvoll, ohne einen Hitzeschock zu bekommen? Mit dem richtigen Material. „Baumwolle ist als Naturfaser sehr widerstandsfähig gegen Hitze. Ebenfalls geeignet sind Leinenstoffe und Seide.“ Ärmellos geht frau laut Expertin nur mit Einschränkung – so würde ein elegantes Etuikleid ohne Ärmel bei heißem Wetter durchaus akzeptiert sein.
9. Neu und gut
Die beste Nachricht ist: Frauen müssen sich nicht mehr an den Männern orientieren. „Immer mehr Designer zeigen mehr Farben und Muster für Businessladies. Das Wichtigste beim Business-Outfit ist, dass es den Charakter unterstreicht und frau sich wohlfühlt“, sagt Gabriele Ulrich-Mohammad.
Kommentare