Vielseitiger Unterstützer: Robert Kromoser leitet A.T. Kearney
Das Beratungsunternehmen A.T. Kearney Austria hat einen neuen Chef - und der bringt reichlich internationale Erfahrung mit: Einkaufsexperte Robert Kromoser (45) ist Absolvent der WU Wien. Während seines Auslandssemesters an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA und einem Praktikum bei der Österreichischen Außenhandelsstelle in Taipeh lernte er das Beratergeschäft kennen.
Danach stieg er bei A.T. Kearney in München und später in Wien ein, wo er sich dem breiteren Operations Thema in führenden Industrieunternehmen, aber vor allem dem Einkauf widmet. Er ist außerdem Co-Autor mehrerer Bücher, wie etwa „Das Einkaufsschachbrett“.
Kromoser ist ein Familienmensch. Die Frage, ob Managementberatung vergleichbar mit Beratung im familiären Umfeld ist, bejaht er. In beiden Fällen gehe es oft um die Lösung von Problemen, um das Meistern neuer Herausforderungen. „Wenn ich meiner 15-jährigen Tochter einen Rat gebe, ist der vielleicht weniger analytisch faktenbasiert als in der Beratung, aber er ruht auf Erfahrungen, die sie noch nicht gemacht hat. Ich denke, beides ist ziemlich vergleichbar.“
KURIER: Was zeichnet einen guten Berater aus?
Robert Kromoser: Auf jeden Fall neugierig und wissbegierig muss er sein. Berater haben in der Regel eine sehr steile Lernkurve – und das muss ihnen Spaß machen. Außerdem kann ein guter Berater exzellent mit Menschen umgehen und ist geistig flexibel.
Haben Berater stets Kostenkürzungen und Mitarbeiterabbau im Gepäck?
Berater arbeiten an verschiedenen Themen, viele davon haben mit Strategie und Wachstum zu tun. Oder nehmen Sie zum Beispiel mein Spezialgebiet, den Einkauf. Dabei geht es auch um Kostensenkung, aber eben der Einkaufskosten bei Lieferanten und nicht um Abbau der Mitarbeiter. Aber natürlich führt etwa Digitalisierung zu einer Veränderung der Aufgaben und der erforderlichen Mitarbeiter.
Gibt es spezielle Bedürfnisse heimischer Kunden?
Zwischenmenschliche Fähigkeiten. Die sind heimischen Kunden besonders wichtig.
Benötigt ein Beratungskonzern auch mal einen externen Berater oder kann er sich selbst helfen?
Als Beratungsunternehmen weiß man den Mehrwert professioneller Hilfe zu schätzen. Natürlich nutzen auch wir ab und zu externe Unterstützung.
Sie haben viel Auslandserfahrung in Ihrem Lebenslauf. Wie unterscheiden sich österreichische von anderen Beratern?
Aus meiner Erfahrung sind Österreicher, dank ihres Charmes, überdurchschnittlich gute Berater. ‚Einen Kompromiss finden‘ funktioniert in der Regel besser als ‚Mit dem Kopf durch die Wand‘. Das beherrschen Österreicher in der Regel ganz gut.
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