Von Motorradunfall bis Berufsunfähigkeit: Wann Lebensversicherungen wirklich helfen
Martin K. (41) hatte im vergangenen Jahr einen Motorradunfall. „Knapp war es“, wie er erzählt. Dieses Ereignis habe ihn umdenken lassen. „Wäre ich gestorben, wären meine Frau und meine Kinder im finanziellen Ruin gelandet“, sagt der Marketingexperte heute. Jetzt hat Martin K. eine Ablebensversicherung. Im Falle seines Todes bekommen seine Hinterbliebenen eine einmalige Summe von 100.000 Euro von der Versicherung ausbezahlt.
Komplexer Markt
Menschen wie Martin K. möchten sich absichern für den Fall der Fälle. Todesfälle, Kredite (siehe Interview), Unfälle oder Krankheiten lassen sich unter anderem absichern. Die Versicherungsprodukte am Markt sind vielfältig und in sich teilweise sehr komplex. Allein bei den Lebensversicherungen unterscheidet man zwischen der klassischen Lebensversicherung mit einem Er- und Ablebensteil, fondsgebundene und fondsorientierte Lebensversicherungen oder auch lebenslange Zusatzpensionen.
Den Durchblick kann man hier schnell verlieren. „Im Grunde gibt es zwei Varianten: Lebensversicherungen zur Absicherung und Lebensversicherungen zum Geld ansparen“, erklärt der Wiener Finanzdienstleister Kurt Beltermann von der Beltermann KG. Will man sich absichern, zählt auch die Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung sowie andere Absicherungsarten wie zum Beispiel die Absicherung von Grundfähigkeiten dazu. Noch mehr Möglichkeiten im Dschungel der Versicherungen.
Es braucht nicht jeder jede Versicherung. Aber man sollte sich mit dem Thema Absichern beschäftigen.
Unter die Lupe
„Ein Kunde zum Beispiel war Bäcker und eines Tages bekam er eine Mehlstauballergie und konnte seinen gelernten Beruf nicht mehr ausführen. Er war froh, dass er eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hatte. Er bekommt jetzt eine monatliche Berufsunfähigkeitspension ausbezahlt“, erzählt Beltermann.
Niemand weiß natürlich, ob einem ein ähnliches Schicksal wie dem Bäcker ereilt oder ein Unfall das eigene Leben völlig auf dem Kopf stellt. Woran sollte man sich also bei der Wahl einer Versicherung orientieren? „Es braucht nicht jeder jede Versicherung. Aber man sollte sich mit dem Thema Absichern beschäftigen. Seine Lebensumstände, Risken und finanzielle Mittel, aber auch Ziele unter die Lupe nehmen. Ein gewerblicher Finanzdienstleister hilft hierbei, Klarheit zu schaffen“, sagt Beltermann.
Unabhängige Beratung: Die Wiener Finanzdienstleister stehen für Fragen rund ums Geld zur Verfügung, also für Finanzierung, Veranlagung und auch Kreditauskunft. Zudem sind sie Ansprechpartner in Sachen Pfandleihe und Versteigerung. Sie bieten persönliche Beratung, unabhängige Information und flexible Unterstützung bei diversen Finanzanliegen. Sämtliche Informationen, inklusive Liste aller Firmen von A–Z findet man hier
Auch Wiener Finanzdienstleister Eric Rubas von der INFO Beratungs- und Vermittlungs GmbH ist der Meinung, dass sich die meisten Österreicher zu wenig mit dem Thema Absichern beschäftigen:
„Wir machen uns zu selten Gedanken um diverse Unfälle oder Schicksalsschläge, die das Leben komplett verändern können. Die meisten verlassen sich zu sehr auf das staatliche Sicherheitsnetz oder denken, ihnen passiert eh nichts. Dabei zeigt die Statistik, dass wir im Durchschnitt etwa alle zehn Jahre einen Unfall erleiden.“ Vor allem junge Menschen, die risikoreicher agieren, und Männer sind gefährdeter.
Wissen, was man braucht
Den Experten gehe es vor allem um Bewusstseinsbildung und der Auseinandersetzung mit dem Thema Absicherung. Ein unabhängiger, gewerblicher Finanzberater hilft dabei herauszufinden, was man wirklich braucht und welches Versicherungsprodukt tatsächlich Sinn macht in der jeweiligen Lebenssituation.
Zudem werden die zahlreichen Fragen des Kunden in Ruhe und mit Kompetenz beantwortet, sowie Details zu den einzelnen Produkten geklärt. Eric Rubas: „Am Ende erhält der Kunde ein Produkt, das maßgeschneidert und mit dem er jahrelang zufrieden ist. Und er sich eben sicher fühlen kann.“
Nachgefragt bei Finanz- und Versicherungsexperten Oliver Walla über die Absicherung von Krediten
KURIER: Wann verlangt die Bank eine Kreditabsicherung?
Oliver Walla: Eigentlich immer, sobald man einen Kredit beantragt. Früher war es lockerer, heutzutage soll alles abgesichert sein. Aber etwa 15 Prozent der Kunden wollen von sich aus die Absicherung.
Welche Arten der Kreditabsicherung gibt es?
Sicherstellung von Spareinlagen, eine Absicherung durch Immobilien, eine Lebensversicherung oder auch der Typenschein des Autos kann hinterlegt werden.
Was bringt die Absicherung dem Kunden? Je mehr Sicherheiten man mitbringt, desto eher bekommt man neben all den anderen Kriterien einen Kredit. Man ist dadurch aber auch gebundener und hat mehr Verpflichtungen.
Was sollte der Kunde beim Vertragsabschluss beachten?
Das Kredit- und Versicherungswesen ist über die Jahre so umfangreich geworden. Da braucht es eine wirklich gute und umfassende Beratung. Viele Kunden kommen nach Jahren aufgrund von zu schnell abgeschlossenen Verträgen leider auf Fehler dahinter und das kann teuer werden.
Wie können diese Fehler vermieden werden?
In den Köpfen der Leute ist noch immer: Wenn ich einen Kredit will, gehe ich zur Bank. Die meisten wissen nicht, dass auch gewerbliche Finanzberater Kredite vermitteln. Diese sind unabhängig und arbeiten nicht im Interesse eines einzigen Geldinstituts. Sie arbeiten auch nicht mit standardisierten Formularen, sondern nehmen sich die Zeit, dem Kunden alles im Detail zu erklären, sodass dieser eine fundierte Entscheidung treffen kann, mit der er auch in zehn Jahren noch zufrieden ist.
Diese Serie erscheint in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung der Fachgruppe der Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Wien.
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